Apple-CEO Tim Cook hat sich erstmals öffentlich zu Apples Auto-Plänen geäußert, die seit Jahren mit wechselhaften Zielsetzungen betrieben werden. Schon 2014 wurde das Project Titan ins Leben gerufen mit dem Ziel, die Autobranche zu revolutionieren, wie es das iPhone 2007 bei Smartphones geschafft hatte. Schließlich sei das Auto „das ultimative Device“, wie es Apples Chief Operating Officer Jeff Williams 2015 formulierte.
Von der ursprünglichen Zielsetzung, ein autonomes Elektroauto zu bauen, verabschiedete sich Apple inzwischen jedoch offenbar und konzentrierte sich auf Software für selbstfahrende Autos.. Darauf verweisen auch die Aussagen, die Cook jetzt im Gespräch mit Bloomberg TV machte. „Wir konzentrieren uns auf autonome Systeme“, sagte der Apple-Chef. „Das ist eine Kern-Technologie, die wir als sehr wichtig betrachten.“ Er sprach von der „Mutter aller AI-Projekte“ und „einem der vermutlich schwierigsten AI-Projekte, an denen man arbeiten kann“.
In seiner Sicht geht die Autobranche großen Verwerfungen entgegen durch die Technologie für selbstfahrende Fahrzeuge, Elektroautos sowie Fahrdienste wie Uber. Damit stünden im selben Zeitraum drei entscheidende Veränderungen an. Er sprach von der „wunderbaren Erfahrung“, mit einem Elektroauto keine Tankstelle zum Nachtanken von Benzin ansteuern zu müssen.
Konkreter wurde Tim Cook allerdings nicht und wollte definitiv nicht sagen, ob Apple schließlich doch ein eigenes Fahrzeug herstellen könnte. „Wir werden sehen, wohin uns das führt“, sagte er. „Wir sagen nicht wirklich aus der Produktperspektive, was wir tun werden.“
Apples in Sunnyvale (Kalifornien) ansässiges Auto-Team war Berichten zufolge bereits auf rund 1000 Mitarbeiter angewachsen, bevor viele Stellen wieder entfielen. Der iPhone-Hersteller strebte zwischenzeitlich auch eine Zusammenarbeit mit Partnern in der Autobranche an, konnte aber keinen Wunschpartner überzeugen. BMW und Daimler brachen offenbar Gespräche mit Apple über die gemeinsame Entwicklung eines Elektroautos wieder ab. Die Verhandlungen sollen in erster Linie daran gescheitert sein, dass sich die deutschen Autobauer nicht mit Apple darauf einigen konnten, wer die Kontrolle über die mit den Fahrzeugen gesammelten Daten erhält.
Mitte 2016 übernahm Apple-Veteran Bob Mansfield die Leitung des schlingernden Auto-Projekts, um es zu retten und ihm eine neue strategische Ausrichtung zu geben. Er soll dem Team dann eine neue Strategie vorgelegt haben – nämlich die, kein komplettes Elektrofahrzeug, sondern eine Plattform für autonome Fahrzeuge zu schaffen. Das führte allerdings auch dazu, dass zuvor aus der Autobranche abgeworbene Spezialisten sich aus dem Projekt verabschiedeten.
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