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BMW arbeitet bei BMW CarData mit IBM zusammen

Ende Mai hatte BMW die Datenplattform BMW CarData vorgestellt. BMW CarData ist in Deutschland seit 30. Mai verfügbar und wird schrittweise auch in weiteren Ländern angeboten. Voraussetzung für die Nutzung ist ein BMW mit eingebauter SIM-Karte. Davon gibt es derzeit rund 8,5 Millionen. Nach der Registrierung im ConnectedDrive-Portal können Fahrzeugbesitzer dann auch BMW CarData kostenlos nutzen, um darüber Dritten bedarfsweise Zugriff auf ausgewählte Daten zu gewähren.

Jetzt hat IBM angekündigt, in dem Bereich mit BMW zusammenzuarbeiten. Dazu wurde die IBM Cloud-Plattform Bluemix an BMW CarData angebunden. Laut IBM ist es dadurch möglich „Fahrzeugdaten mit Hilfe der kognitiven und analytischen Fähigkeiten von IBM Watson IoT auszuwerten und zu nutzen.“ Drittanbieter, etwa Werkstätten oder Versicherer, könnten ihren Kunden auf dieser Grundlage dann bisher so nicht mögliche Services anbieten. Und entgegen bisherigen Überlegungen zur Nutzung von Telemetriedaten durch derartige Unternehmen ist im Falle von BMW CarData die transparente Einwilligung der Fahrzeugbesitzer vorgeschaltet.

Haben Kunden sich bereiterklärt, die Telematik-Daten mit den Service-Anbietern zu teilen, haben die allerdings eine zentrale Anlaufstelle – ebenso wie die Fahrzeugbesitzer, die die Datenweitergabe an unterschiedliche Service-Anbieter, ebenfalls an einer Stelle kontrollieren und verwalten können.

Erste Angebote und Kundenservices auf Grundlage der nun bekannt gegebenen Partnerschaft sollen bereits im Herbst 2017 verfügbar werden. Das können laut BMW individualisierte Versicherungstarife sein, die zum Beispiel den tatsächlich gefahrenen Kilometern basieren. Denkbar wäre auch die Verkürzung eines Werkstattaufenthalts, weil ein Ersatzteil schon im Vorfeld auf Grundlage der Datenauswertung bestellt werden konnte. Ganz neue Dienstleistungen, etwa persönlich abgestimmte Infotainment-Angebote, kann sich BMW aber ebenfalls vorstellen.

Über IBM Bluemix und Watson IoT können Diensteanbieter nun nach Einwilligung der BMW-Fahrer auf BMW-Car-Data-Daten zugreifen und sie für ihre Dienste nutzen (Bild: BMW)

Für BMW hat der Ansatz den Vorteil, das die Daten immer zuerst bei dem Autohersteller zusammenlaufen und dann je nach Einwilligung selektiv in die IBM-Plattform weitergegeben werden. Im Zuge des Umbaus vom klassischen Autohersteller zu einem künftig – wie auch immer gearteten – Mobilitätsanbieter mit angeschlossener Datenauswertung als Geschäftsmodell, scheint BMW das besonders wichtig gewesen zu sein, würde es doch sonst einen wichtigen Part ohne echte Kompensation abgeben. Berichten zufolge sollen sogar Gespräche über eine Zusammenarbeit zwischen Apple und BMW an der Frage gescheitert sein, wer die Hoheit über die gesammelten Daten erhält.

Schon längst als Datensammler enttarnt, aber beileibe kein Einzelfall in der Automobilbranche: der BMW i3 (Bild: BMW)

Nun soll künftig IBM „als neutrale Server-Instanz für den erweiterten Datenzugang fungieren“, wie das Technologieunternehmen mitteilt. Zwar beginnt die Sammlung von Daten mit den BMW-Fahrzeugen, ausdrücklich wird aber darauf hingewiesen, dass man ähnliches Konzepte durchaus auch für andere Hersteller anbieten könne. Ihnen wolle „IBM dabei helfen, die Vision einer sicheren und offenen Fahrzeugplattform zu realisieren, wie sie von vielen Akteuren im Mobilitätsumfeld gefordert wird.“

Dirk Wollschläger, General Manager IBM Global Automotive, Aerospace and Defense, fügt hinzu: „Das Konzept einer neutralen Server-Instanz fördert Innovation durch die Bereitstellung eines einzigen Zugangs für unterschiedliche Partner, die damit auf Fahrzeugdaten verschiedener Hersteller zugreifen können. Dadurch reduzieren sich die Kosten für die Datenintegration, was wiederum zu einem fairen Wettbewerb beiträgt.“

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Im Rahmen von BMW CarData werden alle vom Fahrzeug erzeugten Daten verschlüsselt über die fest eingebaute SIM-Karte an BMW-Server übertragen. Neben Zustandsdaten wie dem Kilometerstand gehören dazu auch nutzungsbasierte Daten wie der durchschnittliche Kraftstoffverbrauch oder Daten über Ereignisse, etwa einen automatisch getätigten Service-Call. Von den BMW-Servern können Serviceanbieter nach Einwilligung der Kunden Daten verschlüsselt beziehen und für Dienstleistungen darauf zurückgreifen. Damit dass nicht jeder selber tun muss – und um die Auswertung zu unterstützen -, ist nun IBM an Bord. BMW hebt bei dem Verfahren hervor, das Dritte zu keiner Zeit Zugriff auf das Fahrzeug erhalten.

ZDNet.de Redaktion

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