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Apple will weniger an Musikindustrie bezahlen

Apple verhandelt mit den Plattenlabels über Streamingrechte für Apple Music und will ihnen einen geringeren Anteil an den Einnahmen überlassen. Das berichtet Bloomberg und beruft sich auf Informanten, die mit den laufenden Gesprächen vertraut sind.

Die bisherige Abmachung sichert den Rechteinhabern 58 Prozent der Abogebühren, die Apple mit Musikstreaming erzielt. Spotify hingegen, der noch immer weltweit führende bezahlte Musikstreamingdienst, konnte die auszuzahlende Rate kürzlich schon von 55 Prozent auf 52 Prozent herunterhandeln, gebunden allerdings an einen garantierten Zuwachs an Abonnenten.

Den Informanten zufolge ist die Musikbranche bereit, einen geringeren Anteil in Kauf zu nehmen, sofern der iPhone-Hersteller ebenfalls mehr Abonnenten gewinnen kann und weitere Anforderungen erfüllt. Ursprünglich hatte Apple mehr als andere Streamingdienste bezahlt, um die Plattenlabels zu besänftigen, die durch Apple Music einen Rückgang der iTunes-Einnahmen befürchteten. Eine solche Kannibalisierung trat jedoch nicht im befürchteten Umfang ein – und der ursprüngliche abgeschlossene Vertrag steht jetzt zur Verlängerung an.

Apple Music wurde vor zwei Jahren gestartet, als die finale Version von iOS 8.4 veröffentlicht wurde. Im wachsenden Markt des Musikstreamings legten Spotify und Apple in der Folge gleichermaßen zu, wobei das schon vor neun Jahren in Schweden gegründete Spotify seinen Vorsprung erhalten konnte. Berichtet wurde auch, dass Spotify-Nutzer mehr Zeit mit dem Angebot verbrachten als Apple-Music-Abonnenten.

Durch die steigenden Streaming-Einnahmen ist die Musikbranche inzwischen zuversichtlicher, was ihre eigene Zukunft angeht. Schon beim Start von Apple Music gab es Hochrechnungen, dass durch Streamingdienste eines Tages höhere Einnahmen als bislang durch den Kauf von Musik erzielt werden könnten. Tatsächlich scheinen sich die All-you-can-stream-Angebote als Glücksfall für die Musikbranche herauszustellen – indem sie mit ihrem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis auch Gelegenheitshörer zu laufenden Ausgaben verführen, die zuvor nicht zum Kauf von Musik neigten.

Die Labels bleiben aber vorsichtig und erwarten von Apple die Zusicherung, iTunes sowie den Kauf von Musik weiter zu promoten, und das insbesondere in Ländern, in denen Musikstreaming noch weniger verbreitet ist. Verbraucher in Japan und Deutschland etwa, den beiden weltweit größten Musikmärkten, ziehen noch immer den Kauf von Musik vor. Auch in Regionen mit unzureichendem Angebot für mobile Datenübertragung ziehen die Kunden iTunes-Downloads dem Streaming noch immer vor.

ZDNet.de Redaktion

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