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Gmail: Google verzichtet auf E-Mail-Scanning für Werbezwecke

Google verzichtet künftig auf die Personalisierung von Anzeigen in Gmail mithilfe von E-Mail-Inhalten. Das hat das Unternehmen in einem Blogeintrag angekündigt. Die Praxis, Inhalte elektronischer Nachrichten zu scannen, um Online-Werbung an Nutzer anzupassen, hatte Google für G-Suite-Kunden bereits vor einiger Zeit aufgegeben. Mit dem Schritt sollen Gmail für Verbraucher und die G Suite für Unternehmenskunden stärker aneinander ausgerichtet werden.

Werbung will Google den Nutzern seines kostenlosen E-Mail-Diensts künftig nur noch anhand ihrer persönlichen Einstellungen präsentieren, die Nutzer wiederum jederzeit ändern können. Es steht zudem die Option zur Verfügung, die Anzeigen-Personalisierung vollständig abzuschalten. Darüber hinaus betonte Diane Greene, Senior Vice President des Bereichs Google Cloud, dass die G Suite werbefrei bleibt.

Gmail sei mit mehr als 1,2 Milliarden Nutzern weltweit der „überragende“ E-Mail-Dienst. „Kein anderer E-Mail-Dienst schützt seine Nutzer so erfolgreich vor Spam, Hacking und Phishing wie Gmail“, ergänzte die Managerin in einem Blogeintrag.

Sicherheit stellt Google schon länger als wichtigen Vorteil seines E-Mail-Diensts gegenüber den Angeboten der Konkurrenz heraus. Im Februar verbesserte der Internetkonzern den Schutz vor Phishing-Angriffen. Unter anderem können G-Suite-Administratoren eine hardwarebasierte Zwei-Faktor-Authentifizierung erzwingen.

Der Vorteil der sogenannten Security-Keys ist, dass Nutzer bei der Anmeldung in zwei Schritten nicht auf die Zusendung oder Generierung eines Schlüssels als zweiten Anmeldefaktor warten müssen. Stattdessen fragt die G Suite den Schlüssel automatisch beim Security-Key ab. „Statt bei der Anmeldung einen einmaligen Code einzugeben, senden uns Security-Keys den kryptografischen Beweis, dass Nutzer auf einer zulässigen Google-Site sind und die Security-Keys bei sich haben. Da die meisten Angreifer aus der Ferne operieren, macht das ihre Bemühungen zunichte, weil sie nicht in den physischen Besitz des Sicherheitskeys kommen können“, kommentierten die Google-Produktmanager Christiaan Brand und Guemmy Kim im April diesen Jahres.

Die Security-Keys lassen sich nicht nur einfach per USB an PCs und Notebooks anschließen, sie erlauben zudem ein Pairing mit Mobilgeräten per Bluetooth oder NFC. Neuere Produkte unterstützen auch Bluetooth Low Energy (BLE), die sowohl mit Android als auch mit iOS kompatibel sind.

Google hatte sein Engagement für hardwarebasierte Zwei-Faktor-Authentifizierung schon 2015 verstärkt. Der Security-Key bietet dem Unternehmen zufolge eine zusätzliche Schutzschicht, weil Kriminelle nicht einfach durch Phishing an ihn gelangen können. Die Security-Key-Hardware nutzt eine Public-Key-Infrastruktur namens Universal 2nd Factor (U2F), die von der FIDO Alliance stammt, in der auch Google Mitglied ist.

[mit Material von Stephanie Condon, ZDNet.com]

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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