Toshiba hat angekündigt, seinen Geschäftspartner Western Digital zu verklagen. Das japanische Unternehmen wirft dem Festplattenhersteller vor, den geplanten und bisher gescheiterten Verkauf seiner Chipsparte zu behindern. Es fordert 120 Milliarden Yen (941,7 Millionen Euro) Schadenersatz.
Eigentlich stand Toshiba am Dienstag kurz vor dem Verkauf seiner Chipsparte an ein von der japanischen Regierung unterstütztes Konsortium unter der Führung von SK Hynix und Bain Capital, wie die Financial Times berichtet. Das Geschäft sollte bis zu 18 Milliarden Dollar in Toshibas Kassen spülen.
Der Abschluss der Transaktion verzögert sich jedoch, da Western Digital Einspruch gegen das Gebot einlegte und zusammen mit dem US-Investor KKR ein neues eigenes Gebot vorlegte. Western Digitals ursprüngliches Gebot war zurückgewiesen worden.
Laut Western Digital hat dessen Tochter SanDisk ein Vetorecht beim Verkauf von drei mit Toshiba betriebenen Joint Ventures für NAND-Flash-Speicher. In der vergangenen Woche beantragte es zudem in den USA eine gerichtliche Verfügung, die den Verkauf der Chipsparte von Toshiba ohne die Zustimmung von SanDisk untersagen soll. Toshibas Versuche, die vertraglichen Rechte von Western Digital zu untergraben, hätten diesen Schritt erforderlich gemacht, sagte Western-Digital-CEO Steve Milligan in der vergangenen Woche.
Toshiba ist indes auf den Verkauf der Chipsparte angewiesen. Das Unternehmen befindet sich in finanzieller Schieflage. Auslöser ist die gescheiterte Investition in den inzwischen zahlungsunfähigen US-Kraftwerksbauer Westinghouse Electric. Das Geschäft belastet die Bilanz des Technikkonzerns bisher mit 6,3 Milliarden Dollar. Im Raum stehen weitere Kosten von bis zu 9 Milliarden Dollar. Für das laufende Geschäftsjahr sagt Toshiba zumindest einen Verlust von bis zu 7,8 Milliarden Euro voraus.
Einer gestern veröffentlichten Mitteilung zufolge (PDF) setzt Toshiba die Gespräche mit dem von SK Hynix und Bain Capital geführten Konsortium fort. Da das Konsortium aus mehreren Parteien bestehe, werde mehr Zeit benötigt, um einen Konsens zu erreichen. Ursprünglich sollte bis einschließlich gestern eine Einigung erzielt werden.
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[mit Material von Charlie Osborne, ZDNet.com]
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