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App-Nutzung: Deutschland ist stark bei Shopping-Apps

App Annie hat eine neue Studie zur Nutzung von Smartphone-Apps veröffentlicht, die große Unterschiede in den App-Interaktionen zwischen verschiedenen Ländern ausweist. Bei deutschen Verbrauchern stieß die App-Analytics-Plattform etwa weniger oft auf Power-Nutzer. Während die aktivsten 20 Prozent in Südkorea, Japan, Indien, Mexiko und Brasilien mehr als vier Stunden täglich in Apps verbrachten, war diese Top-Gruppe in Deutschland durchschnittlich 142 Minuten in Apps unterwegs. Die Deutschen bildeten demnach gemeinsam mit den Franzosen die „Schlusslichter“ unter den zehn analysierten Ländern.

Smartphone-Apps (Bild: Shutterstock / Oleksiy Mark)

Die Nutzer verwendeten im Zeitraum zwischen Januar und Mai 2017 durchschnittlich über 30 Apps monatlich und über neun Apps täglich. Im Trend liegt derzeit die Kategorie „Reise und Lokales“. Während Nutzer in den USA im Monat über zwei Stunden in solchen Apps verbringen, war es bei deutschen Nutzern deutlich über eine Stunde. In den meisten untersuchten Ländern lassen sich bereits über 75 Prozent der Nutzer auf Apps dieser Kategorie ein – mit immer noch steigender Tendenz.

Große Unterschiede gibt es bei der Nutzung von Shopping-Apps, die laut App Annie vor allem „die Mobile- und App-Wirtschaft vorantreiben“. Am meisten genutzt werden sie bislang in China und der asiatisch-pazifischen Region (APAC). Im Vergleich zu US-Verbrauchern neigen chinesische Verbraucher fast dreimal häufiger zum Kauf von Lebensmitteln über Mobilgeräte, zweimal häufiger zu mobilen Geldüberweisungen – und viermal häufiger dazu, einen größeren Teil ihres Einkommens mithilfe von Smartphones auszugeben.

Insbesondere die APAC-Region sorgt für die insgesamt stark wachsende Gesamtnutzungsdauer von Apps. Besonders viel Zeit bringen auch Hardcore-Spieler mit Mobilgeräten. Hier fallen die ohnehin besonders aktiven App-Nutzer in Südkorea und Japan noch mehr auf – die oberen zehn Prozent der Gamer verbringen in diesen Ländern rund drei Stunden täglich mit Spielen.

Deutschland ist relativ stark bei der Nutzung von Shopping-Apps. Es liegt in dieser Kategorie nach durchschnittlicher Nutzungsdauer auf Platz vier, während es insgesamt bei der App-Nutzung nur den siebten Rang erreicht. Zum Shopping-Anteil tragen wesentlich Ebay sowie die Ebay-Kleinanzeigen-App bei, und auch Amazon zählt zu den beliebtesten Apps deutscher Nutzer.

„Mobilgeräte werden zum Touchpoint für viele Verbraucher, um mit Marken in Kontakt zu treten“, lässt sich Martje Abeldt zitieren, Central European Territory Director bei App Annie. „Das heißt, das Marketing innerhalb der mobilen Kanäle entwickelt sich sehr schnell.“ Es reiche deshalb nicht mehr aus, allein die Downloads zu betrachten. Die wirklich relevanten Ziel-Apps für Kampagnen könnten für das Marketing Verantwortliche nur durch Nutzung einer Monitoring-App finden.

Die App-Analytics-Firma erwartet, dass die insgesamt in Apps verbrachte Zeit bis 2021 weltweit 3,5 Billionen Stunden überschreiten wird, während es 2016 nur 1,6 Billionen Stunden waren. Die Zahl der weltweiten App-Nutzer soll sich gleichzeitig von 3,4 Milliarden auf 6,3 Milliarden steigern.

Darüber hinaus sei bis 2021 mit einem Gesamtumsatz im App-Markt von rund 6,3 Billionen Dollar zu rechnen. Das entspräche einem sprunghaften Zuwachs um 380 Prozent gegenüber dem App-Markt 2016 mit einem Volumen von 1,3 Billionen Dollar. Berücksichtigt wurden dabei nicht nur die Einnahmen durch App-Stores, sondern auch andere Einnahmequellen wie In-App-Werbung und Mobile-Commerce.

ZDNet.de Redaktion

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