Categories: RechtRegulierung

Facebook geht gegen Geheimhaltungserlass der US-Regierung vor

Facebook hat im Streit mit der US-Regierung um die Geheimhaltung von Durchsuchungsbeschlüssen für Konten seiner Nutzer ein Berufungsgericht in der US-Hauptstadt Washington angerufen. Das Social Network wirft den Behörden vor, die freie Meinungsäußerung einzuschränken. Das berichtet Buzzfeed unter Berufung auf Gerichtsunterlagen (PDF).

Demnach hatte ein Gericht „alle Inhalte der Kommunikation, identifizierende Informationen und andere Unterlagen in Bezug auf drei Facebook-Konten für einen spezifischen Zeitraum von drei Monaten“ angefordert. Facebook stuft die Ermittlungen jedoch nicht als „geheim“ ein. Zudem dürfe den Betroffenen nicht das Recht genommen werden, Einspruch gegen den Durchsuchungsbeschluss einzulegen, bevor die Behörden aussagekräftige Dokumente erhielten.

Worum es bei den Ermittlungen geht beziehungsweise was den drei Facebook-Nutzern vorgeworfen wird, ist nicht bekannt. Die Ausstellung eines Gerichtsdokuments scheint jedoch in einem zeitlichen Zusammenhang mit der Verhaftung von 200 Personen zu stehen, die gegen den US-Präsidenten demonstrierten.

Facebooks Beschwerde soll im September verhandelt werden. Unterstützung erhält das Unternehmen von acht weiteren Technikfirmen (PDF), darunter Apple, Google, Microsoft und Twitter. Auch Bürgerrechtsorganisationen wie die Electronic Frontier Foundation haben sich auf die Seite des Social Network gestellt.

Dass Behörden weltweit im Rahmen ihrer Ermittlungen auf Daten von Nutzern Sozialer Medien zugreifen, ist nicht ungewöhnlich. Fast genauso regelmäßig sorgen sie für Streit zwischen Technikfirmen und Justizbehörden, unter anderem, weil dabei grundsätzliche Fragen über den Umgang mit Nutzerdaten berührt werden. Microsoft zweifelt beispielsweise an, dass die US-Regierung das Recht hat, jenseits von zwischenstaatlichen Rechtshilfeabkommen auf Daten zuzugreifen, die außerhalb der USA gespeichert wurden. Apple weigerte sich im vergangenen Jahr zudem, dem FBI bei der Entschlüsselung des iPhones eines Terrorverdächtigen zu helfen, weil es dadurch den Ermittlern einen „Generalschlüssel“ für alle iPhones in die Hände geben könnte.

ANZEIGE

So lassen sich Risiken bei der Planung eines SAP S/4HANA-Projektes vermeiden

Ziel dieses Ratgebers ist es, SAP-Nutzern, die sich mit SAP S/4HANA auseinandersetzen, Denkanstöße zu liefern, wie sie Projektrisiken bei der Planung Ihres SAP S/4HANA-Projektes vermeiden können.

[mit Material von Zoey Chong, News.com]

Tipp: Sind Sie ein Facebook-Experte? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

KI-gestütztes Programmieren bringt IT-Herausforderungen mit sich

OutSystems-Studie: 62 Prozent der Befragten haben Sicherheits- und Governance-Bedenken bei Softwareentwicklung mit KI-Unterstützung.

2 Stunden ago

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

3 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

4 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

4 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

4 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

5 Tagen ago