Wie angekündigt hat das französische Unternehmen OVH nun sein erstes Rechenzentrum in Deutschland eröffnet. Es ist das 21. des Unternehmens weltweit und Teil der aggressiven Wachstums- und Expansionsstrategie. Die ist auch aufgrund eines kürzlich abgeschlossenen Fundraisings, bei dem neun Banken dem Unternehmen 400 Millionen Euro bereitgestellt haben, und dem Einstieg von US-Investoren im Herbst 2016 mit 250 Millionen Euro möglich geworden.
Nachdem seit Ende Juni Kunden Vorbestellungen für Dienste aus dem OVH-Rechenzentrum in Limburg, rund 100 Kilometer nördlich von Frankfurt am Main, aufgeben konnten werden nun schrittweise alle Produkte von OVH auch in Limburg verfügbar gemacht. Um Kunden darauf aufmerksam zu machen, bietet OVH aktuell sogenannte “Discover Offer” mit denen Unternehmen die Infrastruktur testen können. Beispielsweise gibt es einen Dedicated Server mit einem Intel Xeon Prozessor E3-1245v6, 32 GByte RAM sowie einer 2×2-TByte-SAS-Festplatte beziehungsweise einer 2×450-GByte-NVMe-Festplatte aktuell ab circa 60 Euro im Monat Monat. Bei allen Services von OVH ist DDoS-Schutz inklusive.
Das Rechenzentrum in Limburg kann bis zu 45.000 Server aufnehmen. Auch das zeigt die Bedeutung, die OVH dem Standort beimisst. Aktuell ist das Unternehmen laut Netcraft mit insgesamt rund 270.000 Servern in Europa Marktführer. Insgesamt betreibt es nun 21 Rechenzentren, vor allem in Europa und Nordamerika, seit vergangenen Jahr aber auch je eines in Singapur und Australien. Verbunden werden sie mit einem eigenen Glasfasernetzwerk mit einer Gesamtbandbreite von 11 TB/s und 30 Präsenzpunkten auf drei Kontinenten.
OVH wurde 1999 in Frankreich von Octave Klaba gegründet. Das nach wie vor inhabergeführte Familienunternehmen beschäftigt derzeit rund 1800 Mitarbeiter. In Deutschland ist OVH seit 2006 durch eine Niederlassung in Saarbrücken vertreten. Im Geschäftsjahr 2016/2017 hat das Unternehmen einen Umsatz von 400 Millionen Euro erzielt.
Mit seinem letzten Fundraising hat OVH von neun Banken in Form eines revolvierenden Kredits 400 Millionen Euro für neue Investitionen erhalten. Damit soll ein Fünf-Jahres-Plan für die weitere internationale Expansion finanziert werden. Die nahm im Herbst 2016 richtig Fahrt auf, als sich die US-amerikanischen Investment-Firmen KKR und Towerbrook mit 250 Millionen Euro an OVH beteiligten.
Ein weiteres Rechenzentrum in Großbritannien ist derzeit in Bau. In den USA, die OVH über ein in diesem Jahr neu gegründetes Unternehmen betreut, sollen “schon bald” zwei weitere Rechenzentren verfügbar sein. OVH hatte sich dort mit der Übernahme von VMwares Public-Cloud-Angebot vCloud Air eine gute Ausgangsbasis verschafft. “Mit dieser Übernahme kann OVH auch größere Enterprise-Deployments mit zahlreichen Möglichkeiten für Migration und komplexe hybride Funktionalitäten für virtuelle Rechenzentren anbieten”, erklärte CEO Octave Klaba damals.
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