Sicherheitsforscher haben eine Möglichkeit gefunden, Daten wiederherzustellen, die Ende Juni bei Hackerangriffen mit der Malware Petya/NotPetya verschlüsselt wurden. Laut Positive Technologies wurden in einigen Fällen Dateien fehlerhaft verschlüsselt, was eine Entschlüsselung ohne einen von den Angreifern bereitgestellten Schlüssel ermöglicht.
Weitere Fehler erlauben es schließlich, den Schlüssel zu erraten. „Viele verschiedene Teile von Daten sind mit demselben Schlüsselfragmenten verschlüsselt“, schreibt Dmitry Sklyarov, Head of Reverse Engineering bei Positive Technologies, in einem Blogeintrag. „Diese Tatsache erlaubt die Implementierung eines einfachen Angriffs basierend auf bekanntem Klartext.“
Der Forscher weist aber auch darauf hin, dass die Methode nur von technisch versierten Nutzern angewendet werden kann. Es sei aber auch möglich, Tools zu entwickeln, die das Verfahren automatisierten. „Wir können davon ausgehen, dass professionelle Anbieter in der Lage sein werden, mehr Daten wiederzustellen, als das bisher der Fall war.“ Bei wie vielen Betroffenen der Salsa20-Algorithmus zum Einsatz gekommen sei, lasse sich nicht einschätzen, so Sklyarov weiter.
Petya/NotPetya ist je nach Sichtweise eine Variante der schon länger bekannten Ransomware Petya. Für sie sowie die Erpressersoftware GoldenEye und Mischa ist seit rund einer Woche ein Master-Schlüssel verfügbar. Er lässt sich jedoch nicht für Dateien benutzen, die mit Petya/NotPetya verschlüsselt wurden.
Der Nutzer „Janus“, der per Twitter die Master-Schlüssel veröffentlicht hat, behauptet zudem, dass die Verwendung eines nur 128 Bit langen Schlüssels für den Salsa20-Algorithmus kein Fehler sei. Unklar ist, in welcher Verbindung er zu den Hintermännern der Petya/NotPetya-Kampagne steht. Ältere Tweets von ihm legen die Vermutung nahe, dass er zumindest die Aktivitäten der ursprünglichen Petya-Ransomware seit rund einem Jahr verfolgt.
[mit Material von Matthew Broersma, Silicon.co.uk]
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