Google hat einen Machine-Learning-Algorithmus entwickelt, der bei der Erkennung schädlicher Apps im Play Store helfen soll. Der Algorithmus ermittelt anhand von Metadaten wie App-Beschreibung und Zahl der Downloads mobile Anwendungen mit ähnlichen Funktionen. Anschließend kommt eine als Peer Group bezeichnete Methode zum Einsatz, um Apps zu ermitteln, die anhand bestimmter sicherheitsrelevanter Kriterien eigentlich nicht in diese Gruppe passen – was Google dann als Hinweis auf mögliche schädliche Funktionen wertet.
Peer Group ist eigentlich ein Begriff aus der Soziologie, der eine Gruppe von Menschen mit gemeinsamen Interessen beschreibt. Google überträgt diesen Begriff auf eine Gruppe von Apps mit ähnlichen Funktionen und leitet daraus ab, dass diese Apps auch ähnliche Berechtigungen einfordern sollten und auch ein ähnliches Verhalten zeigen sollten. Anwendungen innerhalb einer Peer Group, die ein abweichendes Verhalten zeigen, sind laut Google verdächtigt.
„Das Verfahren hilft bei der Erkennung von Apps, die ohne klare Notwendigkeit vertrauliche Daten sammeln oder versenden, und es macht es für Nutzer einfacher, Apps zu finden, die die gewünschten Funktionen bieten und ihre Privatsphäre respektieren“, ergänzte Google. „Zum Beispiel benötigen die meisten Malbuch-Apps nicht den genauen Standort des Nutzers, um zu funktionieren, und das kann bei der Analyse der anderen Malbuch-Apps herausgefunden werden.“
Da die Zuordnung von Apps in feste Kategorien wie Werkzeuge, Produktivität und Spiele zu ungenau und unflexibel sei, setze Google bei Zusammenstellung der Peer Groups auf maschinelles Lernen. „Die Beziehungen zwischen unterschiedlichen Peer Groups und ihren Sicherheitsmerkmalen helfen verschiedenen Teams bei Google, um zu entscheiden, welche Apps beworben werden und welche Apps einen genaueren Blick unserer Sicherheits- und Datenschutzexperten benötigen. Wir nutzen die Ergebnisse aber auch, um Entwicklern zu helfen, den Datenschutz und die Sicherheit ihrer Apps zu verbessern.“
Wie erfolgreich diese Methode ist und wie viele schädliche Apps zuletzt auf diese Art erkannt und aus dem Play Store entfernt wurden, lässt Google offen. Klar ist jedoch, dass es Cyberkriminellen immer wieder gelingt, schädliche Apps an Googles Kontrollen vorbei in den Play Store zu schmuggeln. Sicherheitsexperten raten deswegen immer wieder, vor dem Download oder Kauf einer App auch deren Beschreibung und Bewertungen durchzulesen. Weder das Ranking in den Suchergebnissen noch die Zahl der Bewertungssterne sind nach ihren Erkenntnissen zuverlässige Kriterien für eine sichere App.
Tipp: Was wissen Sie über Mobile Apps? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.
OutSystems-Studie: 62 Prozent der Befragten haben Sicherheits- und Governance-Bedenken bei Softwareentwicklung mit KI-Unterstützung.
Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…
Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…
Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.
Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…
Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…