Der Mozilla-Browser Firefox verwendet offenbar Google Analytics, ohne seine Nutzer darüber zu informieren. Darauf machte kürzlich unter anderem der Nutzer Nicolas Petton per Twitter aufmerksam, wie Ghacks berichtet. Die Verbindung zu Analytics wird allerdings nur hergestellt, wenn in der Add-ons-Verwaltung des Browsers die Registerkarte „Add-ons entdecken“ aufgerufen wird.
Dem Bericht zufolge teilte der Firefox-Herausgeber zudem mit, man habe eine spezielle Vereinbarung mit Google, in deren Rahmen alle Daten anonymisiert würden. Das verhindere, das Google die Informationen von Firefox-Nutzern intern oder extern weiterzuverarbeite.
Die unter anderem in Sozialen Netzen geäußerten Bedenken von Firefox-Nutzern richten sich allerdings nicht nur gegen eine mögliche Nutzung ihrer Daten durch Google. Sie kritisieren vor allem, dass Mozilla ihrer Ansicht nach seinem eigenen Anspruch in Bezug auf den Datenschutz nicht gerecht wird. In dem Zusammenhang verweisen sie auf das Mozilla-Manifest. Darin heißt in Punkt 4: „Die Sicherheit und der Schutz der Daten einer Person im Internet sind von grundlegender Bedeutung und dürfen nicht als optional betrachtet werden.“
Genau das sei jedoch beim Einsatz von Google Analytics für die Add-on-Empfehlungen der Fall. Googles Analysedienst werde eben nicht ab Werk blockiert. Mozilla verschweige die Zusammenarbeit sogar.
Tatsächlich bietet Firefox eine Option, die Google Analytics deaktivieren soll: den Tracking-Schutz Do Not Track. In einem Beitrag auf Github räumt MacPherson jedoch ein, dass die Add-ons-Website bisher die Do-Not-Track-Anforderung des Browsers ignoriert habe. „Wir haben heute einen Hotfix für die Add-ons-Website ausgeliefert, der Do Not Track respektiert“, ergänzte MacPherson, der sich auf GitHub „tofumatt“ nennt.
Anwender, die die Vorschlagsfunktion für neue Add-ons nutzen und die anonymisierte Verarbeitung von Nutzungsdaten durch Google Analytics ablehnen, sollten in den Datenschutzeinstellungen kontrollieren, ob Do Not Track aktiviert ist. Wird Do Not Track erstmals aktiviert, sollte Firefox neu gestartet werden, damit die Änderungen wirksam werden.
Das Analytics-Problem betrifft auch Nutzer des Tor-Browsers, der auf Firefox basiert. Dessen Entwickler raten dem Bericht zufolge, die Add-Ons-Verwaltung vollständig zu deaktivieren. Dafür müsse den Eintrag „about:config?filter=extensions.webservice.discoverURL“ über die Adressleiste aufrufen und der Wert des Strings gelöscht werden.
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