Jide stellt die Entwicklung der für Desktop-PCs optimierten Android-Distribution Remix OS ein. Das teilte das Unternehmen auf seiner Website mit. Grund dafür ist eine Neuausrichtung auf Enterprise-Kunden und damit verbunden der Abschied vom Consumer-Segment.
Die Umstrukturierung bedeutet auch das endgültige Aus für die per Kickstarter finanzierten Mini-PCs Remix IO und Remix IO+. Unterstützer sollen ab 15. August ihre Investition zurückerhalten. Gleiches gilt für Nutzer, die das Gerät im Online-Shop des Unternehmens vorbestellt haben.
Remix OS für PCs war seit Anfang März 2016 als 32- und 64-Bit-Variante verfügbar. Eine Dual-Boot-Funktion erlaubte die Installation parallel zu einem vorhandenen Betriebssystem. Die auf Android 6.0 Marshmallow basierende Android-Distribution wurde zuletzt im November 2016 aktualisiert. Sie kann weiterhin von verschiedenen Quellen heruntergeladen werden. Remix OS wurde von einigen kleineren PC-Hersteller aus China wie Chuwi verwendet. Eine große Verbreitung hat es aber nie erlangt.
Eine Alternative zu Remix OS ist das Android-x86 Project, das auch die Grundlage für Remix OS bildet. Dessen Gründer Chih-Wie Huang bestätigte Anfang 2016 eine offizielle Zusammenarbeit mit Jide. Ziel war es, Android als Betriebssystem für x86-Prozessoren zu etablieren. Android x86 ist derzeit in zwei Versionen zu haben. Von der Version Marshmallow-x86 liegt seit April ein drittes stabiles Release vor. Eine auf Android 7.1 Nougat basierende Version ist seit Anfang Juni erhältlich – hierbei handelt es sich allerdings um einen ersten Release Candidate.
Das Konzept einer Desktop-Android-Version fand auch bei größeren Herstellern Anklang. Samsung bietet mit DeX eine Lösung, dessen Bedienoberfläche schon sehr an die Entwicklung von Remix OS erinnert. Sie steht in Verbindung mit den Galaxy-S8-Modellen zur Verfügung und kann voraussichtlich auch mit dem für Ende August erwarteten Galaxy Note 8 verwendet werden.
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