IBM hat im zweiten Quartal 2017 einen Umsatz von 19,3 Milliarden Dollar erwirtschaftet. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum schrumpften die Einnahmen um 5 Prozent. Der Nettogewinn nach GAAP verschlechterte sich um 7 Prozent auf 2,3 Milliarden Dollar. Als Folge schrumpfte die Bruttomarge um 2,3 Punkte auf 45,6 Prozent.
Trotzdem konnte die Bilanz für das zweite Quartal die Anleger nicht überzeugen. Sie schickten den Kurs der IBM-Aktie im nachbörslichen Handel um 2,79 Prozent ins Minus. Gegenüber dem gestrigen Schlusskurs von 154 Dollar verbilligte sich die IBM-Aktie nach Börsenschluss um 5,3 Dollar auf 149,70 Dollar, was nur noch knapp über dem aktuellen 52-Wochen-Tief von 147,79 Dollar liegt.
Die von IBM als „strategische Imperative“ bezeichneten Geschäftsbereiche Cloud-Computing und Künstliche Intelligenz (IBM Watson), steuerten 8,8 Milliarden Dollar zum Gesamtergebnis bei, was einem Wachstum von 5 Prozent entspricht. Investoren warten also weiterhin darauf, dass sich IBMs Investitionen in die strategischen Imperative auszahlen. Ihrer Ansicht nach können nur Wachstumsraten im oberen zweistelligen Prozentbereich einen Ausgleich zu den schwachen ehemaligen Kerngeschäftsbereichen schaffen.
CEO Ginni Rometty betonte indes in einer Pressemitteilung (PDF), dass IBM im zweiten Quartal seine Führungsposition als Cloud-Anbieter im Enterprise-Bereich gestärkt habe. Der Umsatz der Cloud-Sparte kletterte um 15 Prozent auf 3,9 Milliarden Dollar. Bei einer Telefonkonferenz mit Analysten stellte CFO Martin Schroeter zudem neu hinzugewonnene Cloud-Kunden heraus, darunter einen 10-Jahresvertrag mit der Lloyd’s Banking Group.
Die Investmentbank Jefferies hatte erst vor wenigen Tagen einen Bericht für Investoren vorgelegt und darin die Behauptung aufgestellt, IBMs Künstliche Intelligenz Watson werde in absehbarer Zeit Investoren keinen Mehrwert liefern. Es gebe eine Kluft zwischen den Anforderungen der Kunden und den technischen Möglichkeiten von Watson.
„Unsere Untersuchungen legen nahe, dass obwohl IBM heute eine der ausgereiftesten Plattformen für Cognitive Computing anbietet, die mächtigen Service-Komponenten vieler AI-Implementierungen jedoch ein Hindernis sind“, heißt es im Jefferies-Bericht. „Wir glauben außerdem, dass IBM im Kampf um AI-Talente unterlegen scheint. Schließlich legt unsere Analyse nahe, dass IBMs Erträge aus den Investitionen wahrscheinlich nicht über den Kapitalkosten liegen werden.“
Auch IBMs andere Geschäftsbereiche schnitten zwischen April und Juni schlechter ab als im Vorjahr. Der Umsatz der Sparte Cognitive Solutions ging um 2,5 Prozent auf 4,6 Milliarden Dollar zurück. Global Business Services spülten 4,1 Milliarden Dollar in IBMs Kasse, 3,7 Prozent weniger als im zweiten Quartal 2016. Die Sparte Technology Services & Cloud Platforms verschlechterte sich um 5,1 Prozent auf 8,4 Milliarden Dollar. Mit 10,4 Prozent entfiel das größte Minus erneut auf die Systems Group, die nur noch 1,7 Milliarden Dollar einnahm.
[mit Material von Stephanie Condon, ZDNet.com]
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