Wer dieser Tage Windows 10 neu aufsetzt, wird bemerken, dass sich der Installationsprozess der neuesten Windows-Version 1703 Creators Update im Vergleich zur Vorgängervariante verändert hat. Cortana hilft jetzt bei der Installation. Das sorgt teilweise für einige Lacher: „Klicken Sie auf „Annehmen“, wenn Sie annehmen möchten, schallt es plötzlich aus dem Lautsprecher. Nun ja – eine gute Gelegenheit, den digitalen Sprachassistenten abzuschalten. Das wird immerhin schon während des Setups angeboten.
Auch Datenschutzeinstellungen lassen sich bei der Installation anpassen, sodass deutlich weniger Daten nach Microsoft transferiert werden als noch mit den Vorgängerversion.
Was jedoch nicht verbessert wurde, ist die Standardkonfiguration von Windows 10. Das Startmenü blinkt mit allerhand Live-Kacheln von Anwendungen, die nicht direkt zum Betriebssystem gehören und von vielen Anwendern vermutlich als Crapware bezeichnet werden. Dafür fehlen an anderer Stelle nützliche Programme.
Die Suche mit der in Edge voreingestellten Microsoft-Suchmaschine Bing nach einem vernünftigen Bildbearbeitungsprogramm wie Paint.Net oder Pinta zeigt, wie groß der Abstand zu Marktführer Google noch ist. Während das gewünschte Suchergebnis bei Bing an dritter Stelle steht, ist es bei Google auf Position 1 platziert.
Daher sollte man entweder die Suche in Edge verändern oder am besten gleich Chrome installieren. Der Google-Browser liefert unter Windows 10 die klar beste Performance. Wer Datenschutz als wichtig erachtet, kann auf die Chrome-basierenden Webbrowser Iron oder Iridium ausweichen.
Nach der Installation von Chrome muss man den Google-Browser noch als Standard einrichten. Das funktioniert mit Windows 10 Pro noch, nicht aber mit Windows 10 S, das Microsoft auf einigen seiner Rechner vorinstalliert.
Nach dem ersten Start von Chrome klickt man dafür auf den ersten Eintrag „Windows-Einstellungen öffnen“ und schon gelangt man in das richtige Menü. Dort wählt man unter Webbrowser Microsoft Edge aus. Dann öffnet sich eine App-Liste mit verfügbaren Alternativen zu Edge. Nachdem man dort Chrome aktiviert hat, erscheint noch die Hinweistafel „Vor dem Wechsel“. Jetzt klickt man nicht auf „Ausprobieren“, sondern auf „Trotzdem wechseln“. Microsoft macht es also einem nicht so leicht von Edge auf einen anderen Browser zu wechseln. Wer die Einstellung später ändern möchte, findet sie unter Windows-Einstellungen – Apps -Standard-Apps.
Microsoft nutzt Windows 10 auch als Werbeplattform. Das hat es offenbar von den PC-Herstellern gelernt, die so manches Programm den Anwendern in der Vergangenheit untergejubelt haben. Einen McAfee-Virenscanner wollte beispielsweise kaum jemand verwenden. Trotzdem war das Tool häufig auf PCs zu finden. Inzwischen halten sich die PC-Hersteller erfreulicherweise aber sehr zurück, was vorinstallierte Crapware anbelangt.
Diesen Lernprozess hat Microsoft noch vor sich. Nach der Standardinstallation von Windows 10 Pro befinden sich haufenweise Programme im Startmenü von Windows, die mit dem eigentlichen Betriebssystem nichts zu tun haben. Dort tummeln sich Spiele wie March of Empires, Minecraft oder Bubble Witch. Aber auch Facebook, Twitter und Xing findet man.
Immerhin ist es kein Problem, die App-Vorschläge, also das ungefragte Installieren weiterer Anwendungen abzuschalten. Hierfür klickt man im Startmenü mit der rechten Maustaste auf einen Programmeintrag und wählt „Diesen Vorschlag nicht mehr anzeigen“ oder, noch besser, auf „Alle Vorschläge deaktivieren“.
Klick man auf Letzteres öffnet sich Windows-Einstellungen – Personalisierung – Start. Dort stellt man den Schalter unter „Gelegentlich Vorschläge im Startmenü anzeigen“ auf „Aus“.
Nachdem man nun dafür gesorgt hat, dass nicht ungefragt Apps auf dem Rechner landen, sollte man für eine aufgeräumtes System die bereits installierten Programme überprüfen. Das Startmenü, das ziemlich zugekleistert mit allerhand Anwendungen ist, liefert bereits einen ersten Eindruck, welche Apps man nicht haben möchte. Der erste Impuls sorgt dafür, dass man diese einzeln aus dem Startmenü entfernen oder sogar gleich deinstallieren will.
Geschickter ist es jedoch, wenn man dies in Windows-Einstellungen erledigt. Dort findet man unter Apps – Apps & Features eine Liste der installierten Anwendungen. Viele Programme lassen sich einfach löschen. Allerdings gibt es auch einige, die man über diesen Weg nicht vom System bekommt.
Diese können aber mit der Powershell entfernt werden. Einzelheiten dazu hat ZDNet.de in einem eigenen Artikel veröffentlicht.
Noch immer bietet Windows 10 kein vernünftiges Bildbearbeitungsprogramm. Das mitgelieferte Programm Paint wurde zuletzt für Windows 7 etwas aufgegeppt. Das war 2009. Und schon damals spielte es leistungstechnisch allenfalls in der Regionalliga. Auch die neue App Fotos bietet nicht den Leistungsumfang, den man sich von einem Bildbearbeitugnsprogramm wünscht. Paint soll nun für das Fall Creators Update nicht mehr vorinstalliert werden. Eine gute Entscheidung. Doch der Nachfolger 3D Paint bietet kaum mehr Funktionen.
Wesentlich besser als das vorinstallierte Paint ist die kostenlose Alternative Paint.Net. Diese hatte Microsoft zusammen mit der Washington State University als kostenlose Version zu Paint entwickelt. Entwickler Rick Brewster pflegt die Software und fügt neue Funktionen hinzu, die man von professionellen Lösungen wie Photoshop kennt. 2004 wurde das Programm unter Open Source gestellt. Inzwischen ist es jedoch nur noch Freeware verfügbar.
Seit 2007 steht mit Pinta eine Paint.Net-Alternative zur Verfügung, die auch unter macOS und Linux zur Verfügung steht. Für welche der beiden Bildbearbeitungsprogramme man sich auch entscheidet: Jede davon ist um Lichtjahre der Microsoft-Lösung voraus.
Nachdem man nun die vorinstallierten Anwendungen gelöscht hat, sollte das Startmenü genügend Platz für die eigene Gestaltung bieten. An dieser Stelle sei noch einmal auf den Beitrag „Empfehlenswerte Desktopverknüpfungen“ verwiesen, der zusätzliche Tipps zur Gestaltung des Startmenüs bietet.
Mit einem selbst definierten Startmenü sollte man den täglichen Anforderungen besser gewachsen sein als mit dem Microsoft-Standardentwurf.
Mit den vorgenommenen Anpassungen lässt sich mit Windows 10 gut arbeiten. Durch das Löschen nicht benötigter Anwendungen spart man nicht nur Platz, sondern schafft auch Ordnung auf dem System. Und mit dem angepassten Startmenü lässt es sich wesentlich produktiver Arbeiten als mit der Standardeinstellung.
Wer sich trotzdem nicht mit Windows 10 anfreunden kann, findet vielleicht mit Linux Mint einen neuen Begleiter. Die neueste Version kann man in Verbindung Virtualbox auch unter Windows ausprobieren.
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