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Ransomware Philadelphia zeigt Hackern den Standort ihrer Opfer an

Sophos hat die im Dark Web als Service erhältliche Ransomware Philadelphia untersucht. Das von den Cyberkriminellen entwickelte Angebot umfasst neben der eigentlichen Schadsoftware auch Support und Tools für die Verwaltung von Malware-Kampagnen. Unter anderem ist es möglich, sich den Standort aller bereits infizierten Computer auf einer Karte anzeigen zu lassen.

Die Funktion soll bei der Planung von Angriffen helfen. Die Nutzer der Ransomware können sehen, wo sie bereits erfolgreich waren und sogar in Abhängigkeit der Region die Lösegeldforderung einzelner Opfer anpassen.

Die als Headquarter bezeichnete Managementlösung von Philadelphia zeigt aber auch verschiedene Informationen über die Opfer an, wie laufende Transaktionen, verwendetes Betriebssystem, Spracheinstellungen, Zeitpunkt der Infektion, Höhe des geforderten Lösegelds, Nutzernamen des Opfers und den Zeitpunkt der letzten Kontaktaufnahme. Opfer wiederum lassen sich Sophos zufolge zu Gruppen zusammenfassen oder anhand der Kriterien filtern.

Eine Besonderheit ist offenbar die Funktion „Give Mercy“. Mit einem einzigen Klick kann der Cyberkriminelle Gnade gewähren und es dem Opfer erlauben, seine Dateien ohne Zahlung eines Lösegelds zu entschlüsseln. Dem Opfer wird in dem Fall die Meldung angezeigt, ob er seinen Computer entsperren möchte – ein Klick auf „Ja“ startet die Entschlüsselung. Eine weitere Meldung weist darauf hin, dass die Entschlüsselung läuft und der Computer währenddessen nicht ausgeschaltet werden darf.

Sophos geht anhand seiner Analyse jedoch davon aus, dass die Funktion in erster Linie eingesetzt wird, um versehentliche Infektionen des eigenen Rechners rückgängig zu machen. Die Hacker infizierten sich „selbst, sie infizieren ihre Freunde oder sie benutzen Maschinen, die sie eigentlich bereinigen wollen und infizieren sie erneut, während sie Dinge ausprobieren“, teilte Sophos mit.

Der Anbieter von Philadelphia bewerbe die Ransomware im Dark Web unter anderem mit den Slogans „Anti-Security-Lösungen die funktionieren“ und „Eine fortschrittliche Ransomware muss nicht kompliziert sein. Oder teuer“. „Philadelphia zeigt beispielhaft die Marketingstrategien und Funktionen, die Ransomware as a Service (RaaS) so beliebt machen“, kommentierte James Lyne, Global Security Research Lead bei Sophos. „Durch die Kombination von Praktiken legitimer Softwareanbieter wie Dokumentation, regelmäßige Funktionsupdates und benutzerfreundliches Interface macht es RaaS denen, die keine technischen Fähigkeiten haben, wesentlich einfacher, relativ hochwertige Angriffe auszuführen.“

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[mit Material von Danny Palmer, ZDNet.com]

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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