Adobe verabschiedet sich von Adobe Flash, seiner Plattform für die Erstellung interaktiver Inhalte. Einem Blogeintrag zufolge soll Ende 2020 der Support und auch die Verteilung des Flash Players eingestellt werden. Microsoft und Google wollen bis dahin ebenfalls Flash aus ihren Produkten entfernen.
Adobe sicherte zudem zu, den Flash Player bis Ende 2020 mit Sicherheitsupdates zu versorgen und auch neue Funktionen hinzufügen, falls diese benötigt würden. Zudem werde man die Kompatibilität zu den heute unterstützten Betriebssystemen und Browsers gewährleisten.
Google betonte, dass HTML schon jetzt „schneller, sicherer und energieeffiziente als Flash“ sei. „Vor drei Jahren, trafen mehr als 80 Prozent der täglichen Chrome-Nutzer auf Seiten mit Flash. Der Anteil liegt heute nur noch bei 17 Prozent Flash-Seiten und wir beobachten einen Abwärtstrend, da Webseiten auf HTML umstellen“, schreibt Anthony Laforge im Namen des Chrome-Teams.
Flash habe geholfen, das Web zu einem reichhaltigen und dynamischen Erlebnis zu machen. Es habe auch zur Gestaltung moderner Web-Standards beigetragen, so Laforge weiter. Trotzdem werde Chrome mehr Einschränkungen für Flash-Inhalte einführen, bevor Flash Ende 2020 vollständig entfernt werde.
Auch Microsoft kündigte an, Flash nicht über das von Adobe angekündigte Supportende hinaus zu unterstützen. Ähnlich wie Google will der Softwarekonzern zudem die Nutzung von Flash in seinen Browsern Internet Explorer und Edge immer weiter einschränken. Ab Mitte oder Ende 2018 müssen Nutzer von Edge bei jeder Browser-Sitzung die Verwendung von Flash neu genehmigen. Internet Explorer soll Flash nur noch bis Ende 2018 generell erlauben. Ab der zweiten Hälfte 2019 sollen beide Browser Flash ab Werk deaktivieren – Nutzer können die Einstellung bei Bedarf ändern. Bis Ende 2020 soll das Flash-Plug-in dann aus Edge und Internet Explorer unter allen unterstützten Windows-Versionen entfernt werden.
Einen ähnlichen Zeitplan stellte Mozilla für Firefox vor. Allerdings soll Firefox schon ab 2019 Flash nicht mehr unterstützen. Nutzer, die Flash bis 2020 nutzen wollen, müssen Mozilla zufolge auf das Extended Support Release umsteigen. Sobald Adobe die Auslieferung von Sicherheitspatches einstelle, werde Firefox das Plug-in generell nicht mehr laden.
Apples WebKit-Team erklärte indes in einem Blogeintrag, dass Apples mobile Geräte, also iPhone, iPad und iPod, nie Flash unterstützt hätten. Zudem sei der Flash Player schon seit 2010 kein fester Bestandteil mehr von Mac OS X. Selbst wenn ein Nutzer Flash installiere, werde das Plug-in in Safari erst nach einer Anforderung durch eine Website und mit ausdrücklicher Zustimmung des Nutzers aktiviert.
Adobes Flash-Technik steht schon länger in der Kritik. Ihre Plattformunabhängigkeit macht sie zu einem beliebten Ziel von Hackern. Kritische Sicherheitslücken erlauben zudem oftmals sogenannte Drive-by-Downloads – ein System wird automatisch und ohne Interaktion mit einem Nutzer beim Besuch einer speziellen Website infiziert. Flash-Exploits wiederum lassen sich in Animationen oder auch Flash-basierten Werbeanzeigen verstecken, sogar auf legitimen Websites. Browserhersteller machten in der Vergangenheit das Flash-Plug-in zudem für einen großen Teil der Abstürze ihrer Anwendungen verantwortlich, weswegen sie sich für die Weiterentwicklung offener Standards einsetzen, die ohne Plug-ins auskommen.
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