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Essential Phone: Android-Erfinder Andy Rubin erhält 300 Millionen Dollar Risikokapital

Essential, das Unternehmen des Android-Erfinders Andy Rubin, hat eine neue Finanzierungsrunde abgeschlossen. Dem Smartphone-Start-up stehen ab sofort weitere 300 Millionen Dollar zur Verfügung. Zu den Investoren zählen neben dem chinesischen Konzern Tencent auch der Auftragsfertiger Foxconn und der Online-Händler Amazon.

Durch die Investition wird Essential nun mit 900 Millionen bis eine Milliarde Dollar bewertet – auch wenn solche Aussagen, wie jüngst eine umfangreiche Studie gezeigt hat, mit Vorsicht zu genießen sind. Insgesamt erhielt das Unternehmen von Andy Rubin bisher 330 Millionen Dollar. Ob das Risikokapital ausreicht, um sich in einem von Apple, Samsung und wenigen chinesischen Anbietern wie Huawei und Oppo dominierten Markt zu etablieren, bleibt abzuwarten.

Ein wichtiger erster Schritt ist der Marktstart des bereits angekündigten Essential Phone, des ersten Produkts des Start-ups. Rubin zufolge ist die Massenfertigung des Smartphones nun „vollständig angelaufen“. Er werde in der kommenden Woche ankündigen, wann und wo das 699 Dollar teure Gerät erhältlich ist.

Zuvor hatte Essential den Vertrieb seiner Produkte über die Mobilfunkanbieter Sprint in den USA und Telus in Kanada sowie über die eigene Website angekündigt. Eine Sprecherin ergänzte nun, dass das Smartphone in den USA auch über Best Buy und Amazon zu beziehen sein wird. Ob und wann das Essential Phone auch in Deutschland angeboten wird, ist nicht bekannt.

Details zum Essential Phone PH-1

Das Ende Mai vorgestellte Essential Phone PH-1 positioniert Rubin gegen Apples iPhone und Flaggschiff-Smartphones wie das Samsung Galaxy S8. Sein nahezu randloses 5,7-Zoll-Display bietet eine Auflösung von 2560 mal 1312 Pixel. Als Prozessor verbaut ist ein Qualcomm Snapdragon 835, begleitet von 4 GByte RAM und 128 GByte Flash-Speicher. Als Betriebssystem kommt Android 7.1 zum Einsatz – Rubin verspricht ein pures Android ohne Bloatware oder angepasster Oberfläche.

Beim Dual-Kamera-System setzt Essential die zweite Linse nicht für Teleaufnahmen oder Bokeh-Effekt ein, sondern wie Huawei bei P9 und P10 als monochromen Sensor. Dieser nimmt mehr Licht auf als eine herkömmliche Farbkamera und sorgt somit in Kombination mit der regulären 13-Megapixel-Linse für bessere Aufnahmen bei schwachem Umgebungslicht. Die Frontkamera bietet eine Auflösung von 8 Megapixeln und kann ebenfalls 4K-Videos aufzeichnen.

HIGHLIGHT

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Abheben will sich Rubins Unternehmen Essential Products jedoch in erster Linie durch ein Ökosystem mit Modulen, die sich über eine magnetische Schnappverbindung auf der Rückseite des Smartphones ankoppeln lassen. Dafür bereits angekündigt ist neben einer Ladestation eine kompakte 360-Grad-Kamera, die für 4K-Aufnahmen mit 30 fps gut ist. Rubin sieht darin „eine neue Auffassung davon, was ein Zubehör ist“ – und will dieses Zubehör „so zukunftssicher wie möglich“ machen.

Schon in Planung: eine Smart-Home-Zentrale

Als nächstes will Rubin mit einer Smart-Home-Zentrale namens Home das Chaos unterschiedlicher Standards, Protokolle und Systeme rund um das Internet der Dinge (IoT) angehen. Dazu plant er eine unendlich erweiterbare Open-Source-Plattform namens Ambient OS als ein „Android für alles“, wie er gegenüber Wired erklärte. Essential Home soll noch in diesem Jahr als ein offenes System, das mit SmartThings, HomeKit, Nest und anderen Plattformen harmoniert, auf den Markt kommen. Es soll Touchscreen sowie Sprachsteuerung bieten und mit Alexa, Siri sowie Google Assistant zusammenarbeiten.

Amazon dürfte mit der Investition in Essential Phone gleich zwei Ziele verfolgen. Zum einen kann es seine Position im Smartphone-Markt stärken, was dem Online-Händler mit dem eigenen Amazon-Smartphone nicht gelungen war. Zum anderen ist Amazon mit seinen intelligenten Echo-Lautsprechern auch im Smart-Home-Segment aktiv und muss hier die Konkurrenz durch Apple HomePod und Google Home abwehren.

[mit Material von Ben Fox Rubin, News.com]

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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