AMD hat die sofortige Verfügbarkeit seiner neuen High-End-Desktopprozessoren Ryzen Threadripper angekündigt. Den Anfang machen die beiden Modelle Ryzen Threadripper 1950X mit 16 Kernen und 1920X mit 12 Kernen. Sie sind hierzulande ab etwa 1040 beziehungsweise 830 Euro zu haben.
Zum 31. August wird AMD das Sortiment um ein Modell für preisbewusstere Käufer erweitern. Beim Ryzen Threadripper 1900X handelt es sich um eine Octa-Core-CPU, die ebenfalls 64 PCIe-Lanes und zwei Threads pro Kern unterstützt. Auch den maximalen Prozessortakt von 4,2 GHz hat der Ryzen Threadripper 1900X mit den teureren Modellen gemeinsam. Sein Basistakt fällt indes mit 3,8 GHz mehr als 10 Prozent höher aus als beim Top-Modell 1950X. In den USA soll der Threadripper 1900X 549 Dollar kosten. Das wird ierzulande wahrscheinlich zu einem Marktpreis im Bereich von 590 Euro führen.
Voraussetzung für den Einsatz einer Threadripper-CPU ist ein Mainboard mit AMDs Chipsatz X399 und dem neuen Sockel TR4. Er soll das volle Potenzial der 64 PCIE-Lanes für die Anbindung von USB, Grafikarte und anderen Geräten nutzen. Entsprechende Mainboards werden laut AMD unter anderem von ASRock, Asus, Gigabyte und MSI vertrieben. Sie sind derzeit ab rund 400 Euro zu haben.
„Um die Ryzen-Familie zu vervollständigen, haben wir uns das Beste für den Schluss aufbewahrt“, erklärt Jim Anderson, Senior Vice President und General Manager von AMDs Computing and Graphics Group, in einer Pressemitteilung. „Ryzen Threadripper positioniert AMD an vorderster Front dieses spannenden Markts für High-Performance-PCs.“
Mit der Vorstellung der Achtkern-Prozessorarchitektur Ryzen 7 verfügt AMD nach über 10 Jahren wieder über einen konkurrenzfähigen Chip im Desktop-Performance-Segment. Für Server sollen entsprechende Lösungen bald folgen. In der zweiten Jahreshälfte will der Intel-Konkurrent dann im Mobilsegment den Kampf mit Intels Core-Prozessoren aufnehmen.
Ryzen ist seit Jahren die erste Prozessorgeneration von AMD, die es mit der Leistung von Intels stärksten Prozessoren aufnehmen kann. Die seit März erhältlichen CPUs verhalfen AMD im zweiten Quartal zu einem Umsatzplus von 20 Prozent. Unterm Strich erwirtschaftete das Unternehmen trotzdem einen Verlust von 19 Millionen Dollar. Ob die höherpreisigen Threadripper-Modelle auch eine höhere Profitabilität ermöglichen, wird sich frühestens nach dem dritten Quartal zeigen.
Intel hatte erst vor wenigen Tagen die Spezifikationen seiner neuen Core-i9X-Serie bestätigt. Für sie müssen Nutzer deutlich tiefer in die Tasche greifen. Intel ruft beispielsweise für den 16-Kern-Chip i9-7960X 1699 Dollar auf. Für die 999 Dollar, die AMD in den USA für sein Top-Modell Ryzen Threadripper 1950X mit 16 Kernen verlangt, bietet Intel seinen Kunden lediglich 10 Kerne. Ein detaillierter Leistungsvergleich der Chips beider Hersteller anhand von Benchmarks steht allerdings noch aus.
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[mit Material von Adrian Kingsley-Hughes, ZDNet.com]
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