Die US-Weltraumagentur NASA schickt einen zusammen mit Hewlett Packard Enterprise entwickelten Supercomputer ins All. Der Spaceborne Computer genannte Rechner startet heute vom Kennedy Space Center im US-Bundesstaat Florida zur internationalen Raumstation ISS. Der Supercomputer soll allerdings nicht die Ausstattung der ISS verbessern, sondern bei einer geplanten Mission zum Mars zum Einsatz kommen.
Derzeit können bestimmte für die Weltraumforschung benötige Computerberechnungen nicht im Weltall und nur auf der Erde ausgeführt werden. Aufgrund der großen Entfernung zur Erde während der Reise zum Mars müssten Astronauten ohne eigenen Supercomputer bis zu 40 Minuten auf die Ergebnisse warten. So lange beträgt die Laufzeit eines Kommunikationssignals vom Mars zur Erde und wieder zurück.
„Eine solche Verzögerung würde eine Erforschung vor Ort zu einer Herausforderung und möglicherweise sogar gefährlich machen, falls Astronauten auf missionskritische Situationen treffen, die sie selbst nicht lösen können“, sagte Alain Andreoli, Senior Vice President und General Manager der Data Center Infrastructure Group bei HPE. „Eine Mars-Mission benötigt fortschrittliche Computing-Ressourcen an Bord, die ausgedehnte Betriebszeiten erlauben.“
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Andreoli geht zudem davon aus, dass die Experimente im All „Entdeckungen für die Verbesserung des High Performance Computing auf der Erde auslösen werden“. Davon verspricht er sich wiederum Auswirkungen auf andere Bereiche der technischen Innovation.
Hardwareseitig wurde der Spaceborne Computer nicht besonders an den Einsatz in der Schwerelosigkeit angepasst. Er basiert auf einem Apollo-40-System von HPE mit High Speed HPC Interconnect, auf dem ein Open-Source-Linux-Betriebssystem ausgeführt wird. Es ist das erste Mal, dass ein handelsübliches High-Performance-Computersystem im Weltraum betrieben wird. Normalerweise genehmigt die NASA nur Systeme, die speziell vor Strahlung, Sonneneruptionen und Mikrometeoriten geschützt sind und auch bei schwankender Stromversorgung und Kühlung genutzt werden können.
Der Spaceborne Computer wurde indes softwareseitig „abgehärtet“. Seine Software kann in Echtzeit beispielsweise die Leistung reduzieren, um auf den Anstieg der Strahlung oder andere sich ändernde Bedingungen zu reagieren. Zudem nutzt das System ein spezielles wassergekühltes Gehäuse.
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[mit Material von Stephanie Condon, ZDNet.com]
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