Categories: BrowserWorkspace

Erweiterungen für Google Chrome verbreiten unerwünschte Werbung

Der Proofpoint-Sicherheitsforscher Kafeine warnt vor sechs legitimen Browsererweiterungen für Google Chrome, die offenbar von Hackern manipuliert wurden. Sie blenden nun Anzeigen für ein Affiliate-Programm ein, das Nutzer zum Kauf von unnötigen Support-Dienstleistungen für ihren PC verleiten soll. Die betroffenen Erweiterungen waren ab Ende Juli beziehungsweise Anfang August im Chrome Web Store erhältlich.

Der oder die Angreifer hätten die Erweiterungen modifiziert, nachdem es ihnen gelungen sei, per Phishing die Google-Anmeldedaten der jeweiligen Entwickler auszuspähen. Ziel sei es, bestimmte Anzeigen auf Websites gegen Werbung des Affiliate-Programms auszutauschen, das wiederum die Hintermänner an den so generierten Werbeeinnahmen beteilige.

„In vielen Fällen wurden den Opfern gefälschte JavaScript-Warnungen präsentiert, die sie aufforderten, ihren PC reparieren zu lassen, um sie dann an Affiliate-Programme weiterzuleiten, von den die Cyberkriminellen profitieren konnten“, führt Kafeine in einem Blogeintrag aus.

Darüber hinaus enthielten die manipulierten Erweiterungen Code, um Anmeldedaten von Cloudflare-Nutzern auszuspähen. Das auf die Bereitstellung und Absicherung von Internetinhalten spezialisierte Unternehmen stellte daraufhin die Verteilung einer bestimmten Datei ein, die die Hacker für ihre Zwecke benutzten.

Die Entwickler der Erweiterungen konnten die Hacker mit Phishing-E-Mails täuschen, die angeblich vom Team des Chrome Web Store kamen. Darin wurden sie auf angebliche Verstöße ihrer Erweiterungen gegen die Nutzungsrichtlinien aufmerksam gemacht, verbunden mit der Drohung, die Erweiterungen zu entfernen, sollten die Probleme nicht gelöst werden.

Betroffen sind die Erweiterungen Web Developer 0.4.9, Chrometana 1.1.3, Infinity New Tab 3.12.3, CopyFish 2.8.5, Web Paint 1.2.1 und Social Fixer 20.1.1. Kafeine geht zudem davon aus, dass die Erweiterungen TouchVPN und Betternet VPN mit derselben Methode bereits Ende Juni kompromittiert wurden.

Schon 2014 hatten Cyberkriminelle Chrome-Erweiterungen für ihre Zwecke benutzt. Sie kauften mehrere beliebte und bis zu dem Zeitpunkt vertrauenswürdige Erweiterungen und fügten Code hinzu, um Adware und Werbung für Affiliate-Programme zu verbreiten.

Loading ...

[mit Material von Liam Tung, ZDNet.com]

Tipp: Wie gut kennen Sie sich mit Browsern aus? Testen Sie Ihr Wissen – mit dem Quiz auf silicon.de.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Studie: Sorge über Cyberangriff auf eigenes Auto

Laut CAM-Studie sehen 40 Prozent der Autofahrer vernetzte Fahrzeuge mit Software-Updates als Bedrohung an.

2 Tagen ago

Wahlen in Gefahr: KI ermöglicht maßgeschneiderte Desinformation im großen Stil

Wahlen in mehr als 60 Ländern und rund 2 Milliarden potenziellen Wählern, ist ein gefundenes…

2 Tagen ago

Firefox 131 führt temporäre Website-Berechtigungen ein

Sie verfallen spätestens nach einer Stunde. Firefox 131 enthält zudem Fixes für 13 Anfälligkeiten, die…

4 Tagen ago

Malware-Kampagne gefährdet Smartphones und Bankkonten

Mobile Malware-Kampagne richtet sich gezielt gegen Banking-Apps.

4 Tagen ago

Microsoft räumt Probleme mit Update für Windows 11 ein

Betroffen ist das Update KB5043145 für Windows 11 23H2 und 22H2. Es löst unter Umständen…

4 Tagen ago

Beispielcode für Zero-Day-Lücke in Windows veröffentlicht

Sie erlaubt eine nicht autorisierte Ausweitung von Benutzerrechten. Microsoft stuft die Anfälligkeit bisher nicht als…

5 Tagen ago