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Intel und BMW gewinnnen Fiat Chrysler als Partner für autonome Fahrzeuge

Intel und BMW hatten im vergangenen Jahr eine Allianz für selbstfahrende Autos gegründet. Nun tritt als erster Hersteller der Konzern Fiat Chrysler dem Bündnis bei. Mit dabei ist auch das von Intel eben erst für rund 15 Milliarden Dollar übernommene israelische Unternehmen Mobileye, das sich auf Bilderkennung spezialisiert hat. Die Zulieferer Continental und Delphi sollen als Systemintegratoren einzelne Komponenten wie Kamerasysteme, Sensoren, Rechner und Steuerungseinheiten abstimmen und die Kommunikation mit dem Fahrer sicherstellen.

Die Vision ist, dass Autos künftig ohne menschliches Zutun zu ihrem Ziel gelangen. IT-Firmen wie Google hatten hier mit schnellen Vorstößen für Aufsehen gesorgt. Auch wenn es dabei immer wieder zu Rückschlägen kommt wurden die traditionellen Hersteller dennoch aufgeschreckt und müssen sich nun bemühen, ihr Territorium zu verteidigen.

Mobileyes Technologie erkennt Straßenschilder, Signale auf der Fahrbahn und auch Hinternisse auf der Fahrbahn. Die Intel-Tochter ist Marktführer in diesem Segment. Nun will auch der Konzern Fiat Chrysler von der gemeinsamen Entwicklung mit Intel, Mobileye und BMW profitieren (Screenshot: silicon.de).

BMW hat bereits mit der Übernahme des Kartenspezialisten Here zusammen mit anderen deutschen Automobilfirmen einen ersten Schritt getan. Übrigens hält auch Intel 15 Prozent an dem Kartenspezialisten. Die Kooperation mit dem Chiphersteller Intel und der Tochter Mobileye führt dieses Engagement weiter. Aber offenbar sieht mach sich in der Branche außer Stande, das Thema als einzelnes Unternehmen anzugehen. Mit Kooperationen wollen die Unternehmen die milliardenschweren Investitionen auf mehrere Unternehmen verteilen.

Partnerschaften unter Autoherstellern, Technologieanbietern und Zulieferern sind laut Fiat-Chrysler-Chef Sergio Marchionne unverzichtbar. Sein Unternehmen werde nun von den Synergien dieser Partnerschaft profitieren. Der Konzern wolle technische Kompetenz in die Partnerschaft einbringen und auch die Ingenieure der einzelnen Unternehmen sollen gemeinsam an den Systemen arbeiten.

Vorstellung eines Prototypen des für 2021 angekündigten iNext von BMW im Sommer 2016 (Screenshot: ZDNet)

Das wird unter anderem in einem Campus bei München der Fall sein. BMW plant derzeit einen neuen Standort in Unterschleißheim, an dem mehr als 2000 Mitarbeiter Technologien für autonomes Fahren entwickeln.

Die gemeinsam entwickelten Technologien sollen dann auch an andere Hersteller vertrieben werden. Bis Ende des Jahres will BMW eine Testflotte von 40 autonomen Fahrzeugen auf die Straße bringen. Mit dem iNext arbeitet BMW derzeit an einem autonomen Elektro-Auto, das ab 2021 auf der Straße fahren soll. Und die Zeit drängt. Bosch will zusammen mit Daimler ab 2020 marktreife autonome Fahrzeuge auf den Markt bringen.

Peter Marwan

Für ZDNet veröffentlicht Peter immer wieder Beiträge zum Thema IT Business.

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