Cisco: Umsatz und Gewinn stagnieren durch Umstellung des Geschäftsmodells

Cisco hat die Zahlen für das vierte Quartal seines Geschäftsjahres 2017, das am 29. Juli endete, vorgelegt. Der Netzwerkausrüster weist darin einen Umsatz von 12,1 Milliarden Dollar aus. Das sind 4 Prozent weniger als im Vorjahresquartal. Der Gewinn ging um 3 Prozent auf 3,1 Milliarden Dollar zurück.

Im gesamten Geschäftsjahr 2017 hat Cisco einen Umsatz von 48 Milliarden Dollar erwirtschaftet. Das sind 2 Prozent weniger als im Geschäftsjahr 2016. Der Gewinn ging im selben Zeitraum jedoch von 10,7 Milliarden Dollar auf 9,6 Milliarden um 11 Prozent zurück. Abgefedert wurde der Rückgang teilweise, indem bei Forschung und Entwicklung sowie Vertrieb und Marketing der Gürtel enger geschnallt wurde. Außerdem dürfte der im vergangenen Jahr angekündigte Stellenabbau zu niedrigeren laufenden Kosten beigetragen haben.

Für das kommende Quartal rechnet das Unternehmen noch einmal mit einem Rückgang von 3 Prozent beim Umsatz. Chuck Robbins, CEO gibt sich dennoch optimistisch: Seiner Ansicht nach sind die Zahlen angesichts des Umbauprozess, in dem sich das Unternehmen derzeit befindet, gut ausgefallen.

„Wir haben erhebliche Fortschritte beim Umbau unseres Geschäfts hin zu mehr Software und wiederkehrenden Einkünften gemacht“, erklärt Chuck Robbins zu den Zahlen für das Geschäftsjahr 2017 (Bild: Cisco)

„Wir haben erhebliche Fortschritte beim Umbau unseres Geschäfts hin zu mehr Software und wiederkehrenden Einkünften gemacht und unser Versprechen eingelöst, Innovation in unseren Kernbereichen und über unser gesamtes Portfolio hinweg zu beschleunigen“, so Robbins. Netzwerke seine niemals wichtiger für den wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen gewesen und Cisco baue die Netzwerke der Zukunft, beschwor Robbins das bereits von seinem langjährigen Vorgänger John Chambers gebetsmühlenartig wiederholte Mantra.

Eines der erste Anzeichen, die seine Zuversicht unterstützen, ist der steigende Anteil der wiederkehrenden Einnahmen. Sie tragen inzwischen 31 Prozent zu den gesamten Einnahmen bei, 4 Prozentpunkte mehr, als noch vor einem Jahr. Es ist zu erwarten, dass die Steigerung in den kommenden Monaten noch größer ausfällt. Schließlich hat Cisco im Juni mit seinem neuen Netzwerkkonzept SD-Access und den damit angekündigten Lizenzen im Abonnement einen wichtigen Schritt in diese Richtung gemacht.

Ciscos Umsatzentwicklung nach Produktgruppen

Interessant ist in dem Zusammenhang auch die Aufschlüsselung der Umsatzentwicklung nach Produktgruppen. Klassische Cisco-Stärken wie Switchen und Routing mussten Rückgänge hinnehmen (um 5 beziehungsweise 4 Prozent). Das Service-Provider-Geschäft mit Video-Endgeräten für Endkunden (auf das im Vorjahr ein Umsatz von 504 Millionen Dollar entfiel) wurde im November 2016 ganz eingestellt. Und der Bereich Rechenzentren, in den auch Cisco-Server-Sparte gehört, musste einen Umsatzrückgang von 4 Prozent verzeichnen.

Positiv entwickelte sich dagegen das Geschäft mit Wireless-Produkten (plus 5 Prozent) und vor allem im Bereich Security (plus 9 Prozent). Auf letzteren legt Cisco seit einiger Zeit verstärkt Wert und hat ihn mit diversen Übernahmen, etwa des Security-Start-ups CloudLock systematisch ausgebaut.

Auch die Aktualisierung des Firewall-Portfolios und die Entscheidung, die in der Cloud betriebene Verwaltungszentrale der Managementsoftware Cisco Defense Orchestrator (CDO) europäischen Kunden aus einer Cloud in Deutschland anzubieten, belegen die Ernsthaftigkeit des Engagements in diesem Bereich.

Die im Frühjahr vorgestellte Next-Generation-Firewall Cisco Firepower 2100 gibt es in zwei Modellvarianten und jeweils zwei Ausführungen (Bild: silicon.de).

Auch wenn der mit im abgelaufenen Geschäftsjahr mit rund 2,15 Milliarden einen vergleichsweise geringen Beitrag zum Gesamtumsatz leistete, ist er doch eine wichtige Säule, da Security für Cisco auch immer wieder ein wichtiger Ansatzpunkt ist, um seine Netzwerkprodukte in Unternehmen zu positionieren, die naturgemäß die eigenen Sicherheitsfunktionen besser nutzen können und damit die Vision eines sich selbstverteidigenden Netzwerks unterstützen.

HIGHLIGHT

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Kleine und mittlere Unternehmen leiden vor allem unter den Ausfallzeiten. Das geforderte Lösegeld spielt eine geringere Rolle und wird auch meistens nicht gezahlt. 34 Prozent der deutschen KMU wurden innerhalb eines Jahres Opfer von Ransomware.

Peter Marwan

Für ZDNet veröffentlicht Peter immer wieder Beiträge zum Thema IT Business.

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