Crucial hat mit der BX300 eine Serie von 2,5 Zoll großen SSDs (Solid State Disk) vorgestellt, die für die Nachrüstung bereits vorhandener PCs oder Notebooks gedacht ist. Die SSDs sollen nach diversen bereits veröffentlichten Tests fast so schnell sein wie Samsungs 850 EVO. Eine Hardware-Verschlüsselung fehlt der Serie allerdings. Die Speicherbausteine bezieht Crucial von seinem Mutterkonzern Micron. Es handelt sich um 3D-NAND mit geschichteten Zellen, die jeweils zwei Bit speichern (Multi Level Cell). Die SSDs werden über ein SATA-6-GBit/s-Interface angeschlossen.
Die BX300 ist in Kapazitäten von 120 GByte, 240 GByte und 480 GByte erhältlich. Sie sollen 60, 90 und 153 Euro kosten, wobei es sich um Listenpreise handelt, die angesichts des hohen Konkurrenzdrucks schnell sinken können. Der Hersteller gewährt drei Jahre Garantie auf die BX300-Serie und schreibt von einer Lebensdauer von 160 TByte. Eine Version mit 1 TByte wird nicht angeboten.
Den Tests von Computerbase und Anandtech nach erreichen die SSDs durchaus respektable Leistungswerte. Die BX300-Serie ist mit dem Controller Silicon Motion SM2258 ausgestattet und erreicht sequentielle Leseraten von 555 MByte/s und ist beim sequentiellen Schreiben 510 MBytes/s schnell. Beim 4KB Random Read kommt die Serie auf 95.000 IOPS und beim zufälligen Schreiben von 4k großen Blöcken auf 90.000 IOPS. Die Messwerte, die Anandtech ermittelt hat, gelten für alle drei Vertreter der Serie. Zum Vergleich: Die Samsung 850 EVO erreicht beim zufälligen Verarbeiten von 4-KByte-Datenblöcken bis zu 98.000 Ein-/Ausgabebefehle pro Sekunde (IOPS) beim Lesen und maximal 90.000 IOPS beim Schreiben.
Das Vorgängermodell Crucial BX200 erzielte im Test von ZDNet.de sequenzielle Datenraten von bis zu 540 MByte/s beim Lesen und 490 MByte/s beim Schreiben. Die BX200 erreichte aber lediglich 66.000 IOPS im Lesebetrieb und 78.000 IOPS im Schreibmodus beim Verarbeiten von 4-KByte-Blöcken.
Im Lieferumfang der Crucial BX300 ist die Backupsoftware Acronis True Image HD für Windows enthalten. Damit lassen sich Abbilder von Festplatten erzeugen, die dann auf die SSD gezogen werden können. So soll der Umstieg beispielsweise von HDDs erleichtert werden.
Der Einbau von SSDs ist eine wirkungsvolle Maßnahme, um älteren PCs oder Notebooks neues Leben einzuhauchen. Der Grund für diese Performancesteigerung liegt darin, dass magnetische Festplatten eine im Vergleich zu Arbeitsspeicher und Prozessor, die pro Sekunde mehrere Gigabyte Daten transferieren können, nur auf eine Übertragungsrate von allenfalls 100 MByte/s kommen. Und das nur unter günstigen Umständen wie bei sequentiellen Lese- und Schreibzugriffen. Bei zufälligen Lese- und Schreiboperationen sinkt die Transferrate auf wenige MByte/s. Das bedeutet, dass zwischen CPU/RAM und der magnetischen Festplatte ein erhebliches Performanceungleichgewicht besteht. Mit einer SSD kann man dieses verringern, sodass ein PC/Notebook damit spürbar reaktionsschneller wird.
Das zeigen auch Benchmarkergebnisse recht deutlich. Während im Durchschnitt ältere magnetische Festplatten im PCMark 8 nur eine Datenrate von circa 5 MByte/s erzielen, kommen Mittelklasse-SSDs wie die Crucial MX300 schon auf 200 MByte/s. Noch schneller sind NVMe-SSDs wie die Samsung-Modelle 960 EVO und 960 PRO, die eine Transferrate von bis zu 646 MByte/s im PCMark 8 erreichen.
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