Oracle veröffentlichte bislang alle zwei Jahre größere Updates für die Standard Edition (SE) von Java, was dem Unternehmen jetzt aber nicht mehr zeitgemäß scheint. Damit werde die Wettbewerbsfähigkeit der Plattform gefährdet, wie Mark Reinhold, Chefarchitekt der Java Platform Group bei Oracle in seinem Blog erklärt.
Die nächste Version, Java SE 9, wird am 21 September erwartet. Ab 2018 soll es dann halbjährlich Features-Releases von Java SE geben. Die Veröffentlichung ist jeweils für März und September geplant. Daneben will Oracle so genannte Update-Releases einführen, die alle drei Monate veröffentlicht werden. In diesem Rhythmus will Oracle dann Sicherheitsfixes, kleinere Verbesserungen und Fehlerbehebungen veröffentlichen. Hier sind Januar, April, Juli und Oktober angedacht.
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Ab September 2018 wird auch alle drei Jahre ein Long-Term-Support-Release veröffentlicht, nachdem Java SE vor allem bei Unternehmen eingesetzt wird, die auch längere Supportzyklen brauchen. Damit sichert der Oracle zu, dass dieses Release mindestens drei Jahre lang unterstützt wird.
Der Umfang der Neuerungen soll sich aber offenbar nicht verändern. „In diesem Modell wird die Gesamtzahl der Veränderungen die gleiche bleiben, wie heute. Was sich aber ändert ist, dass es mehr Möglichkeiten gibt, diese auch auszuliefern“, so Reinhold. Dabei werden die sechsmonatigen Releases kleiner ausfallen als die großen Feature-Releases und daher auch einfacher zu implementieren sein. Auch werde dadurch die Notwendigkeit reduziert, neue Features in ältere Versionen zu portieren, weil das nächste Feature-Release stets nur sechs Monate entfernt ist.
„Damit Java wettbewerbsfähig bleibt, reicht es nicht aus, dass es weiter entwickelt wird“, kommentiert Reinhold in dem Blog. Es müsse vor allem auch schneller weiter entwickelt werden.
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Oracle will zudem offenbar auch die weitere Entwicklung offener gestalten. Ab JDK 9, wie Reinhold in einem Eintrag in der OpenJDK-Mailingliste erklärt, werde OpenJDK unter die GPLv2 gestellt. Damit soll das Entwicklerwerkzeug auch besser für Cloud-Umgebungen geeignet sein. Oracle werde darüber hinaus auch weiterhin kommerzielle Builds wie etwa mit dem Java Flight Recorder oder Mission Control unter einer Lizenz anbieten. Zunächst soll es OpenJDK-Builds aber für Linux geben, dann werden Builds für Mac OS und Windows angeboten.
Es besteht auch die Möglichkeit, dass Oracle auch dieses kostenpflichtigen Feature-Builds quelloffen macht. Damit wären das Oracle JDK und OpenJDK austauschbar.
Diese Öffnung kommt nicht ganz überraschend. Schon vor einigen Wochen hatte Oracle laut darüber nachgedacht, Java EE (Enterprise Edition) an ein Open-Source-Organ wie die Apache Software Foundation zu übergeben. Damit sollten schnellere Entwicklungsprozesse und flexiblere Lizenzen möglich werden. Zudem soll in einem Gremium außerhalb des bishierigen Prozesses die Sicherheit von Java optimiert werden.
[Mit Material von Martin Schindler, silicon.de]
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