Categories: Sicherheit

„Toast Overlay“-Angriffe: Palo Alto rät Android-Nutzern dringend zum Update

Das Malware-Forschungsteam Unit 42 von Palo Alto Networks warnt vor einer Schwachstelle auf der Google-Android-Plattform. Die neueste Version Android 8.0 Oreo ist nicht betroffen, aber alle früheren, häufig noch genutzten Versionen von Android. Die Sicherheitsexperten raten Android-Nutzern, in dem Fall unbedingt Updates aufzuspielen, die im aktuellen Android Security Bulletin vom September 2017 verfügbar sind, um sich davor zu schützen, dass sich kriminelle Hacker diese Sicherheitslücke zunutze machen.

Beim rechtmäßigen Benutzer erscheint beispielweise ein Fenster, um einen Patch zu installieren. Wenn der Benutzer dieses Fenster antippt, gewährt er unwissentlich der Malware vollständige Administratorberechtigungen auf dem Gerät (Bild: Palo Alto).

Overlay-Angriffe sind generell ein ein bekanntes Problem auf der Android-Plattform. Cyberkriminelle versuchen dabei, bösartige Software einzuschleusen, um die Kontrolle über das Gerät zu erlangen. In einem Worst-Case-Angriffsszenario könnte diese Schwachstelle ausgenutzt werden, um das Gerät unbrauchbar zu machen sowie Ransomware, Information Stealer oder irgendeine andere Art von Malware zu installieren.

Bei einem Overlay-Angriff überlagert die App eines Angreifers andere Fenster und Apps, die auf dem Gerät laufen. Wenn der Angreifer erfolgreich ist, kann er den Benutzer dazu bringen, dass er auf ein bestimmtes Fenster klickt und damit die vom Angreifer erwünschte Aktion auslöst. Beim rechtmäßigen Benutzer erscheint beispielweise ein Fenster, um einen Patch zu installieren. Wenn der Benutzer dieses Fenster antippt, gewährt er unwissentlich der Malware vollständige Administratorberechtigungen auf dem Gerät.

Whitepaper

CAD-Daten optimal verwalten: ECM-Lösungen vereinfachen Planmanagement

Wie ECM-Systeme CAD-Prozesse verbessern können, was eine gute ECM-Lösung beim Planmanagement auszeichnet und warum sich nscale CAD als spezialisierte Lösung für das Planmanagement anbietet, erklärt dieses Whitepaper.

Bislang ist die Forschung davon ausgegangen, dass bösartige Apps zwei signifikante Hürden überwinden müssen, um einen erfolgreichen Overlay-Angriff auszuführen: Sie müssen erstens explizit die „Draw on top“-Berechtigung vom Benutzer bei der Installation anfordern und zweitens von Google Play installiert werden. Dies sind zwei signifikante Hürden, weshalb Overlay-Angriffe bisher nicht als ernsthafte Bedrohung eingestuft wurden.

Allerdings zeigen die jüngsten Forschungsergebnisse von Unit 42, dass es doch eine Möglichkeit gibt, Overlay-Angriffe auszuführen, unabhängig von diesen zwei Faktoren. Wenn eine bösartige App die neu entdeckte Schwachstelle in Android ausnutzen würde, könnte ein Overlay-Angriff durchgeführt werden, indem die erforderliche Malware einfach auf dem Gerät installiert wird. Dies bedeutet insbesondere, dass Apps von Websites und App-Stores außer Google Play durchaus Overlay-Angriffe ausführen können. Zweifelhafte App-Stores stellen bekanntermaßen weltweit eine bedeutende Quelle für Android-Malware dar.

WEBINAR

HPE Server der Generation 10 - Die sichersten Industrie-Standard-Server der Welt

Die neuen HPE-Server der Generation 10 bieten einen erweiterten Schutz vor Cyberangriffen. Erfahren Sie in unserem Webinar, warum HPE-Server die sichersten Industrie-Standard-Server der Welt sind und wie Sie ihr Unternehmen zu mehr Agilität verhelfen. Jetzt registrieren und Aufzeichnung ansehen.

Die erwähnte Schwachstelle betrifft die Android-Funktion Toast, eine Art Benachrichtigungsfenster, das plötzlich auf dem Bildschirm erscheint, wie eine aus dem Toaster herausspringende Scheibe Toastbrot. Die Funktion wird normalerweise verwendet, um Nachrichten und Benachrichtigungen über andere Apps anzuzeigen. Im Gegensatz zu sonstigen Fenstertypen in Android benötigt Toast nicht die gleichen Berechtigungen, was die Sache für Angreifer einfacher macht. Darüber hinaus haben die Forscher von Palo Alto Networks skizziert, wie es möglich ist, ein Toast-Fenster zu erstellen, das den gesamten Bildschirm überlagert, so dass es möglich ist, das funktionale Äquivalent von regulären App-Fenstern zu erstellen.

Die Sicherheitsexperten von Palo Alto Networks betonen zudem erneut, dass einer der besten Schutzmaßnahmen gegen bösartige Apps darin besteht, Android-Apps nur von Google Play zu beziehen.

Tipp: Sind Sie ein Android-Kenner? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

2 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

3 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

3 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago