Das macOS High Sierra genannte Desktop-Betriebssystem soll ab dem 25. September im App Store zum Download zur Verfügung stehen. Für die Installation des 64-Bit-Betriebssystem sind iMacs und Macbook Airs ab 2009 sowie alle Macs ab 2010 geeignet. Das Mac-Baujahr zeigt die Funktion „Über diesen Mac“ an, die über das Apfel-Symbol in der Menüleiste abgerufen werden kann.
Die größte Neuerung in macOS High Sierra ist der Umstieg auf das neue Dateisystem Apple File System (APFS). Es basiert auf einer neuen 64-Bit-Architektur, die nach Unternehmensangaben speziell für moderne Flash-Festplatten entwickelt wurde. Eine Copy-on-write genannte Technik soll mögliche Datenverluste bei Systemabstürzen minimieren.
Die Sicherheit verbessert APFS durch eine flexible native Verschlüsselung, wobei für jedes APFS-Volume unterschiedliche Verschlüsselungsmethoden eingesetzt werden können. Eine Multi-Key-Verschlüsselung unterstützt individuelle Schlüssel für einzelne Dateien und einen separaten Schlüssel für vertrauliche Metadaten.
Das neue Dateisystem bringt aber auch nativen Support für das Server-Message-Block-Protokoll, das für die Kommunikation mit Windows-Systemen im Netzwerk benötigt wird. APFS erlaubt aber auch die Speicherung von bis zu 9 Trillionen Dateien auf einem Volume. Zudem kann das Dateisystem dynamisch wachsen und schrumpfen – bis zur physischen Speicherkapazität des Mediums. Eine neue Partitionierung ist nicht erforderlich.
Cloning wiederum ermöglicht es, Kopien von Dateien zu erstellen, ohne dass diese zusätzlichen Speicherplatz belegen. Erst wenn eine der Kopien verändert wird, speichert das Dateisystem die modifizierten Blöcke. Die von Enterprise-Storage-Systemen übernommene Snapshot-Funktion bietet zudem die Möglichkeit, Dateien auf einen früheren Stand zurückzusetzen.
Darüber hinaus integriert Apple den neuen Videostandard High Efficiency Video Coding, auch als HEVC oder H.265 bekannt. Er komprimiert Videos bis zu 40 Prozent stärker als mit H.264 – die Bildqualität soll jedoch gleichbleiben. Die Wiedergabe von 4K-HEVC-Inhalten erfordert allerdings einen Mac mit Intel-Core-Prozessor der 6. Generation (Skylake) oder neuer (Kaby Lake, Kaby Lake Refresh).
macOS High Sierra soll Entwicklern erlauben, interaktive Virtual-Reality-Inhalte für das Apple-Betriebssystem zu erstellen. Anfänglich ist dies allerdings nur auf dem neuen iMac Pro möglich sowie auf unterstützten Macs, die an eine externe CPU gekoppelt sind. Letztere plant Apple für Frühjahr 2018.
Apple aktualisiert aber auch die in macOS enthaltenen Apps. Verbesserungen für Safari sollen den Apple-Browser laut Craig Federighi, Chef von Apples Softwaresparte, zum schnellsten Desktop-Browser der Welt machen. Safari sei künftig „80 Prozent schneller als Google Chrome“. Der Browser kommt zudem mit einem intelligenten Tracking-Schutz, der auf maschinellem Lernen basiert, und einer Funktion, die die automatische Wiedergabe von Videos blockiert. Weitere Neuerungen betreffen die Fotos-Apps, den Sprachassistenten Siri, iCloud, die Spotlight-Suche, die Mail-App und Facetime.
Apple hat Anwender per E-Mail bereits informiert, dass 32-Bit-Anwendungen nicht mit macOS 10.13 High Sierra funktionieren. Darunter fallen die von Apple entwickelten Programme Final Cut Pro, Logic Pro, Motion, Compressor oder MainStage. Bei den Apps handelt es sich um 32-Bit-Anwendungen, die zuletzt 2010 mit Updates versorgt wurden. Neuere Anwendungen der Musik-Software Logic Pro X und MainStage 3 sind hingegen kompatibel mit macOS 10.13 High Sierra. Sie müssen aber über den App Store neu erworben werden. Vergünstigte Update-Preise für Besitzer von Vorversionen gibt es nicht.
In einem Support-Dokument können Kunden weitere Informationen über Versionen von Apple-Software erhalten, die kompatibel zu dem neuen Betriebssystem sind.
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