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Trackingschutz in Safari: Apple reagiert auf Kritik von Werbefirmen

Apple hat eine neue Technik seines Browsers Safari verteidigt, die bestimmte Browser-Cookies automatisch blockiert. In einer Stellungnahme des Unternehmens, die The Loop vorliegt, rechtfertigt der iPhone-Hersteller die Intelligent Tracking Prevention genannte Technik mit dem Schutz der Privatsphäre. Anbieter von Online-Werbung fürchten indes um ihre Einnahmen, da sie die Cookies zur Personalisierung von Anzeigen benötigen.

„Apple meint, dass Nutzer ein Recht auf Privatsphäre haben – Safari war der erste Browser, der Cookies von Drittanbietern ab Werk blockiert. Intelligent Tracking Prevention ist eine fortschrittlichere Methode zum Schutz der Privatsphäre“, teilte das Unternehmen mit.

Der neue Tracking-Schutz soll vor allem verhindern, dass moderne Tracking-Technologien der Werbeanbieter den nahezu vollständigen Browserverlauf eines Nutzers erfassen. Apple wirft den Werbetreibenden vor, diese Daten ohne Zustimmung der Nutzer zu sammeln. Der intelligente Tracking-Schutz erkenne und lösche vor allem Cookies, die eine seitenübergreifende Verfolgung von Nutzeraktivitäten ermöglichten.

Zudem betonte Apple, dass die Funktion weder Werbung blockiere, noch legitimes Tracking auf den Seiten unterbinde, die Nutzer tatsächlich besuchten. „Cookies der Seiten, mit denen Sie interagieren, funktionieren wie vorgesehen, und Anzeigen von Werbetreibenden werden wie gewohnt angezeigt“, ergänzte Apple.

Die Werbebranche spricht indes in dem Zusammenhang von Sabotage. Laut Ad Week sind Verbände wie das Interactive Advertising Bureau und die American Advertising Federation „sehr besorgt“. Apple plane „eine Version seines Browsers zu veröffentlichen, die Cookie-Einstellungen der Nutzer überschreibt und durch von Apple festgelegte Standards ersetzt.“ Demnach löscht der neue Tracking-Schutz beispielsweise Cookies für zielgerichtete seitenübergreifende Anzeigen spätestens nach 24 Stunden.

Browser bieten schon länger die Möglichkeit, Cookies von Drittanbietern nicht zu speichern. Drittanbieter sind in dem Fall unter anderem Anzeigennetzwerke, die die Aktivitäten eines Nutzers auf einer Website erfassen und auf anderen Websites, die sie ebenfalls mit Werbung beliefern, für zielgerichtete Werbung benutzen. Hierzulande werden Nutzer dank der EU-Cookie-Richtlinie darüber informiert, wenn Websites – auch zu Werbezwecken – ein Cookie lokal speichern. Allerdings dürfte nicht jedem Nutzer, der seine Zustimmung zur Speicherung von Cookies erteilt, klar sein, welche Folgen dies für seine Daten hat. Darüber hinaus haben viele Webseitenbetreiber ein berechtigtes Interesse, zielgerichtete Werbung auf ihren Seiten anzuzeigen: Werbung ist für viele Angebote, die für Nutzer kostenfrei sind, die einzige Einnahmequelle.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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