Amazon Web Services führt eine sekundengenaue Abrechnung ein. Sie gilt ab 2. Oktober für EC2-Linux-Instanzen und EBS-Volumes. Ziel ist es, Amazons Cloud-Dienste attraktiver für Anwendungen zu machen, die nur wenig Zeit benötigen.
Auch Amazon EMR und AWS Batch fallen unter die neue Regelung. „Viele Batch-Jobs, die unseren Kunden ausführen, sind in weniger als einer Stunde abgeschlossen“, sagte Jeff Barr, Chief Evangelist bei Amazon Web Services. „Mit der sekundengenauen Abrechnung wird die Batch-Verarbeitung noch wirtschaftlicher.“
Die kürzeren Abrechnungsintervalle sollen aber nicht nur Kosten sparen, sondern auch die Verwaltung von Cloud-Instanzen vereinfachen. Barr zufolge haben einige EC2-Kunden beispielsweise spezielle Systeme entwickelt, um gebuchte Instanzen möglichst effektiv auszulasten. Durch die Abrechnung im Sekundentakt seien solche zusätzlichen Management-Instanzen nicht mehr erforderlich.
„Einer der vielen Vorteile des Cloud Computing ist die flexible Art der Beschaffung von Ressourcen bei Bedarf. Durch die Abrechnung pro Sekunde versetzen wir Kunden in die Lage, ihre Flexibilität zu steigern, Geld zu sparen und die laufenden Fortschritte im Bereich Computing zu nutzen“, ergänzte der Manager.
Das neue Preismodell ist einer Pressemitteilung des Unternehmens zufolge in allen Regionen gültig, und zwar für Linux-Instanzen die neu gestartet werden oder bereits laufen. Die sekundengenaue Abrechnung ist nicht für Microsoft-Windows-Instanzen erhältlich. Ausgenommen sind zudem Linux-Distributionen, für die eine separate Abrechnung nach Stunden vereinbart wurde.
Amazon weist auch darauf hin, dass die Listen- sowie Spot-Market-Preise weiterhin auf Stundenbasis kalkuliert und angezeigt werden. Die Abrechnung erfolgt jedoch sekundengenau. Auf der Rechnung erscheinen aber keine Minuten und Sekunden, sondern Stunden mit drei Dezimalstellen.
Derzeit rechnet Amazon seine Cloud-Dienste auf Stundenbasis ab. Das gilt weiterhin für regionale Gebühren, EBS Snapshots und Produkte im AWS Marketplace. Konkurrenten wie Google und Microsoft rechnen indes minutengenau ab. Ob sie wie bei anderen Preisänderungen Amazons Beispiel folgen und auf eine sekundengenaue Abrechnung umstellen werden, bleibt abzuwarten.
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[mit Material von Stephanie Condon, ZDNet.com]
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