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Bericht: Amazon plant smarte Brille

Die Financial Times will erfahren haben, dass Amazon eine Datenbrille entwickelt, die es Nutzern erlauben soll, jederzeit mit dem virtuellen Assistenten Alexa zu kommunizieren. Die Zeitung beruft sich dabei auf mit den Arbeiten vertraute Personen.

Kürzlich hat Google eine neue Variante seiner smarten Brille für Unternehmen vorgestellt. Die Einführung einer Consumer-Version scheiterte hingegen nach massiven Protesten von Datenschützern (Bild: Google).

Das Gerät, das angeblich kabellos mit einem Smartphone verbunden wird, soll wie eine normale Brille aussehen, sodass sie bequem und unauffällig getragen werden kann, so die Informanten der Financial Times. Um Alexa zu hören, ist angeblich kein Kopfhörer nötig. Stattdessen soll ein Audiosystem zum Einsatz kommen, das Geräusche per Vibration an den Schädelknochen überträgt.

Unklar ist dem Bericht zufolge noch, wann das Produkt marktreif sein wird. Amazon arbeitet parallel auch an einer Smart-Home-Kamera, die mit seinem Lautsprecher- und Mikrofon-System Echo verknüpft sein soll. Entweder sie oder die Datenbrille werden dem FT-Bericht zufolge noch im Laufe dieses Jahres auf den Markt kommen. Auf Anfrage des Wirtschaftsblattes wollte Amazon keine Stellungnahme abgeben.

Seit der Markteinführung des Amazon Echo arbeitet Amazons Produktentwicklungsteam Lab126 offenbar intensiv an weiteren Produkten für den Bereich Smart Home. Der Nutzen ist für Amazon groß, wird es dadurch doch unmittelbarer Teil des Alltags seiner Kunden, lernt diese durch die Vielzahl der erhobenen Daten weitaus besser kennen und kann ihnen auch auf neuen Wegen Angebote unterbreiten.

Die Finanical Times mutmaßt zudem, dass Amazon bei seiner Brille auf Kamera und Bildschirm – die beiden bei Google Glass am kontroversesten diskutierten Merkmale – verzichten könnte. Das würde sich auch positiv auf die Akkulaufzeit auswirken, die ein weiterer Schwachpunkt des Google Produkts war. Gerade der Verzicht auf die Kamera würde aber die Frage aufwerfen, was an der Datenbrille dann noch „smart“ ist: Ein wie auch immer geartetes Mikrofon zur Kommunikation mit Alexa muss man sich ja nicht auf die Nase setzen.

Auch der Preis dürfte bei Amazon nicht das Hauptproblem sein, schließlich winken dem Unternehmen durch die Nutzung des Geräts diverse Einnahmen, so dass es wenig Interesse daran haben muss, die Herstellungskosten durch den Verkaufspreis zu decken. Umstritten sein dürften aber nach wie vor die Auswirkungen auf die Privatsphäre.

Dass Amazon schon länger an einer smarten Brille arbeitet, konnte man schon länger vermuten. Der bei Google für die Entwicklung der Brille verantwortliche Physiker und Elektroingenieur Babak Parvis wechselte bereits 2014 zu Amazon.

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[Mit Material von Peter Marwan, silicon.de]

Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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