Die Federal-Express-Tochter TNT Express hat durch den Angriff mit der Ransomware Petya/NotPetya in diesem Sommer rund 300 Millionen Dollar verloren. Das geht aus der Bilanz für das abgelaufene Fiskalquartal hervor. Demnach könnten die Folgekosten der Schadsoftware, die vorübergehend große Teile der IT-Systeme des Unternehmens lahmgelegt hatte, in den kommenden Quartalen noch ansteigen.
„Die Auswirkungen des Cyberangriffs auf TNT Express und die geringer als erwartet ausgefallenen Ergebnisse von FedEx Ground haben unseren Gewinn im ersten Quartal reduziert“, sagte Alan Graf, Chief Financial Officer von FedEx. Man habe Maßnahmen ergriffen, um die Auswirkungen dieser Probleme auf das Jahresergebnis zu reduzieren.
Schon zuvor hatte TNT Express vor den nicht unerheblichen Folgen des Angriffs vom 27. Juni gewarnt. Es sei zwar gelungen, im Lauf des Quartals die meisten Services von TNT Express sowie alle kritischen operativen System wiederherzustellen, Umsatz und Gewinn seien aber weiterhin niedriger als vor dem Angriff.
Unter anderem stand Kunden des Unternehmens über einen Zeitraum von mehreren Wochen die Sendungsverfolgung nur eingeschränkt zur Verfügung. Der Ausfall einzelner IT-Systeme wirkte sich zwischenzeitlich aber auch auf die Abholung und Lieferung von Sendungen aus. Noch einen Monat nach dem Angriff wies TNT Express auf seiner Website auf mögliche „Unterbrechungen bei der Abholung, Lieferung und beim Zugriff auf das System zur Sendungsverfolgung“ hin.
TNT Express war eines von mehreren bekannten Unternehmen, die Ende Juni Opfer der wohl aus der Ukraine stammenden Malware Petya/NotPetya wurden. Reckitt Benckiser, das unter anderem die Nurofen-Schmerzmittel sowie Kondome der Marke Durex herstellt, schätze im Juli seinen Umsatzverlust auf rund 100 Millionen Pfund. Der dänische Logistikkonzern Maersk wiederum warnte im August, der Vorfall werde die Bilanz wahrscheinlich mit 200 bis 300 Millionen Dollar belasten.
Der Angriff mit Petya/NotPetya betraf Unternehmen weltweit – die meisten davon jedoch in der Ukraine. Dort meldeten die Nationalbank, der Flughafen Kiew und auch die Einrichtung zur Überwachung der Strahlung des Atomkraftwerks Tschernobyl Störungen infolge der Cyberattacke. Hierzulande zählte offenbar der Hamburger Beiersdorf-Konzern zu den Opfern. Weitere Meldungen kamen von der Werbeagentur WPP und dem Pharmakonzern Merck.
„In einigen Unternehmen in Deutschland stehen seit über eine Woche die Produktion oder andere kritische Geschäftsprozesse still. Hier entstehen Schäden in Millionenhöhe und das bei einem IT-Sicherheitsvorfall, bei dem Deutschland im Grunde mit einem blauen Auge davon gekommen ist“, kommentierte im Juli BSI-Präsident Arne Schönbohm. Unternehmen forderte er auf, „Cyber-Sicherheit auch ohne akuten Anlass als Voraussetzung einer erfolgreichen Digitalisierung zu begreifen und IT-Sicherheitsmaßnahmen konsequent umzusetzen“.
[mit Material von Danny Palmer, ZDNet.com]
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