Adblock Plus bietet Nutzern erneut eine effektive Möglichkeit, Werbung auf Facebook zu blockieren. Werbeblocker-Hersteller Eyeo kündigt außerdem an, auf vorhersehbare Gegenmaßnahmen Facebooks laufend reagieren zu wollen. „Verbraucher erklären erneut ihre Unabhängigkeit vom unerbittlichen Facebook“, lautet die Ansage.
Damit beginnt ein Katz- und Maus-Spiel erneut, das schon vor einem Jahr für Schlagzeilen sorgte. Diesmal soll es eine neue Filtertechnik bringen, die auf einem tieferen Einblick in den Facebook-Code beruht. Der „has“-Filter ist zunächst nur für Chrome und Opera verfügbar und kann auch versteckte Hinweise auf enthaltene Werbung erkennen.
Üblicherweise identifizieren Adblocker Werbung durch bestimmte Web-Elemente ganz oben in der „Eltern“-Ebene. Da Facebook jedoch die Inserate auf seiner Plattform selbst ausliefert und nicht von externen Adservern übernimmt, kann es von üblichen Usancen im offenen Web abgehen. Seit der ersten Werbeblockade vor einem Jahr versteckt es seine Werbesignale unterhalb der „Eltern“-Ebene und verschleiert damit, was Werbung ist und was nicht.
Die neue Filtertechnik gibt dem Werbeblocker nun Einblick in die „Sub-Elemente“ unterhalb. Für die Umsetzung waren neue Werbefilter erforderlich, die laut Eyeo von der Open-Source-Community geschrieben wurden. Um sie wirksam zu machen, müssen die Nutzer ihre Filterlisten aktualisieren, wie ein Blogeintrag ausführt.
Nach ersten Erfahrungsberichten filtert Adblock Plus daraufhin tatsächlich effektiv Anzeigen aus, die das Social Network seinen Nutzern zeigen möchte. Eyeo erwartet jedoch selbst, dass das nicht unbedingt so bleibt. „Wir überlisten Facebooks letzten Versuch, die Inserate auf ihrer Site zu verstecken, damit Adblocker sie nicht blockieren können“, erklärt Pressesprecher Ben Williams. „Wir sind ziemlich sicher, dass Facebooks IT-Armee schließlich unsere List mit einer Gegenlist kontern wird.“ Diesmal sei die eigene Community jedoch in der Lage, schneller auf Facebooks nächste Anti-Blockier-Salve zu reagieren.
„Wir werden zusammen mit unseren Millionen von Open-Source-Nutzern in der Community zurückfeuern, durch wie viele Runden das auch immer geht“, verspricht Williams. „Die gute Nachricht ist, dass Facebooks letzte Möglichkeit darin besteht, Inserate ununterscheidbar von den Inhalten zu machen. Und es ist nicht wahrscheinlich, dass sie so weit gehen.“
Auf die neue Kampfansage hat Facebook noch nicht reagiert. In einer früheren Stellungnahme argumentierte das Unternehmen, dass die Online-Werbung die kostenlos zur Verfügung gestellten Dienste und Inhalte finanziert. Darüber hinaus kritisierte es Anbieter von Werbeblockern, die „Geld für das Einblenden von Werbung annehmen, die sie zuvor geblockt haben“. Dieses Verfahren sei „bestenfalls verwirrend“ für Nutzer und gehe zu Lasten der Geldmittel, die für die Finanzierung von Journalismus und anderen kostenlosen Diensten im Internet benötigt würden. Facebook führte außerdem neue Einstellungen ein, die den Nutzern mehr Einfluss auf die Werbethemen geben sollten.
[mit Material von Charlie Osborne, ZDNet.com]
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