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HPE Server Gen10: Neue Intel-Prozessoren aus der Scalable Family, Persistent Memory und Core Boosting

Die Gen10-Server arbeiten mit den neuen Versionen aus der „Scalable Family“ der Intel Xeon-Prozessoren. Intel hat die Prozessoren der Familien E5 und E7 in neue Bezeichnungen und Versionen überführt. Die Bezeichnungen der Prozessoren unterschieden sich in Bronze, Silver, Gold und Platinum. Die Prozessoren heißen nun:

  • Intel Xeon Platinum 8XXX
  • Intel Xeon Gold 6XXX
  • Intel Xeon Gold 5XXX
  • Intel Xeon Silver 4XXX
  • Intel Xeon Bronze 3XXX
Die neue Scalable Family bei Intel-Prozessoren (Screenshot: HPE).

Die neue Bezeichnung der Intel-Prozessoren spiegelt die Leistung wieder. Die erste Nummer steht für das Leistungsband der CPU, die zweite Nummer für die Generation. Die Gen10-Server erhalten als CPU-Generation die Zahl „1“. Erscheinen neue Versionen der Intel-Prozessoren, erhalten diese die neue Bezeichnung „2“.

WEBINAR

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Die nächsten beiden Nummern beschreiben das Modell der Prozessoren. Anschließend sind noch zwei Buchstaben für die Kennzeichnung verfügbar, zum Beispiel „F“ für Fabric oder „P“ für „FPGA“. Eine Beispielbezeichnung für einen Prozessor ist „8176F“ . Intel Xeon-Prozessoren, die den Buchstaben „M“ im namen enthalten, können pro Socket 1,5 TB Arbeitsspeicher verwalten, herkömmliche Intel Xeon-Prozessoren 768 GByte.

HPE ProLiant Gen10-Server verfügen über neue CPUs (Screenshot: Thomas Joos).

HPE Intelligent System Tuning

Bei Intelligent System Tuning (IST) handelt es sich um eine Reihe von Technologien zur Serveroptimierung, die in Zusammenarbeit mit Intel entwickelt wurden.IST basiert auf der exklusiven Technologie, die in enger Zusammenarbeit mit Intel entwickelt wurde. Sie beinhaltet drei innovative Funktionen – Jitter Smoothing, Workload Matching und Core Boosting –, die Leistungsverbesserungen im zweistelligen Prozentbereich ermöglichen. Die Technik steht ausschließlich auf Gen10 Servern mit iLO 5 zur Verfügung. Dazu zählt eine vereinfachte Systemoptimierung von BIOS/UEFI-Einstellungen für bestimmte Workloads. Vor allem Prozessoren mit hohen Taktzahlen profitieren von neuen Funktionen in Gen10-Servern, die mit dem Takt besser umgehen können. Die Technik wurde von HPE als „Jitter Smoothing“ (Frequenz-Aussteuerung) patentiert.

Zusätzlich bieten HPE-Server der neuen Generation 10 eine „Core Boosting“-Funktion. Mit dieser Funktion lassen sich die einzelnen Kerne der CPU besser nutzen, sodass diese über mehr Leistung verfügen. Unternehmen erhalten entweder mehr Leistung bei gleicher Anzahl von Kernen, oder sie können CPUs mit weniger Kernen kaufen. Da Produkte und Betriebssysteme vieler Softwarehersteller wie Microsoft, Oracle und VMware über die CPU-Kerne lizenziert werden, sparen Unternehmen dadurch einiges an Investitionskosten. Umgebungen im Bereich Big Data oder Virtualisierung profitieren besonders durch mehr Leistung und weniger Kosten, da hier häufig zahlreiche Server mit mehr Leistung zum Einsatz kommen.

Effektive Verwendung des Arbeitsspeichers – HPE Gen10 Persistent Memory

HPE-Server der neuen Generation 10 bieten „HPE Smart Memory Fast Fault Tolerance“. Liegen Fehler im Arbeitsspeicher vor, verlieren diese Server keine Leistung, wenn einzelne Bereiche im Arbeitsspeicher defekt sind. HPE-Server bremsen, zusammen mit Intel-Prozessoren, nur den defekten Bereich. Andere Bereiche des Arbeitsspeichers laufen weiter uneingeschränkt. Auch diese Technik wurde patentiert und steht zunächst nur auf HPE-Servern zur Verfügung. Liegen auf anderen Servern solche Fehler vor, wird normalerweise der ganze Arbeitsspeicher ausgebrems. Es sind also auch Bereiche betroffen, die gar nicht defekt sind.
Mit HPE Gen10 Persistent Memory lassen sich Daten aus dem Arbeitsspeicher in das Speichersystem des Servers schreiben und gemeinsam nutzen. Der Arbeitsspeicher kann also Teil der Datenspeicherung werden. Zusammen mit speziellen Festplatten lässt sich so zum Beispiel die Leistung von Datenbank-Servern deutlich verbessern. Der HPE-Server verwaltet die Daten im Arbeitsspeicher und verhindert Datenverlust bei Stromausfall, indem wichtige Daten auf Festplatte geschrieben werden. In-Memory-Datenbanken profitieren besonders von dieser Technik. Ein prominentes und verbreitetes Beispiel dafür ist SAP HANA.

HPE Smart Array Gen10-Controller

HPE-Server der Gen10 verfügen über komplett neue Smart-Array-Controller. Diese bieten eine deutlich höhere Leistung und mehr Sicherheit. Die neuen Controller tragen in der neuen Version die Bezeichnungen:

  • Smart Array S-Class Software RAID (Einstiegsklasse)
  • Smart Array E-Class Controller (Mittelklasse)
  • Smart Array P-Class Controller (High End-Klasse)
Die neuen Smart Array Controller in Gen10-Servern (Screenshot: HPE).

Smart Array Gen 10 Mixed Mode unterstützt im Betrieb verschiedene Modi. Unternehmen benötigen bisher beim Einsatz von mehreren Modi auch mehrere Smart-Array-Controller.

Smart Array-Controller der neuen Generation 10 unterstützen direkte Verschlüsselung der Daten bereits im Controller, auch ohne dass die Festplatte Daten verschlüsseln kann. Es sind also keine speziellen Festplatten notwendig, die selbst Daten verschlüsseln. Diese Aufgabe übernehmen die Smart Array-Controller. Das erhöht die Sicherheit und senkt deutlich die Kosten. Die Verschlüsselung gilt auch für den Cache im Smart-Array-Controller. Das heißt, dass auch bei einem Absturz des Servers die Daten weiterhin sicher sind.

Auch die neuen Generation 10 der Smart Array-Controller unterstützt verschiedene Ebenen zur Speicherung von Daten, zum Beispiel eine Verbindung von Flash-Speichern, SSD und herkömmlichen Festplatten. Die Funktionen wurden sogar noch erweitert. Durch den neuen Mixed Mode lassen sich verschiedene Speichersysteme wesentlich effektiver, sicherer und auch schneller betreiben.

Mehr Sicherheit in Gen10-Servern – HPE Computer Lifecycle

Neben der Datenverschlüsselung in den Smart-Array-Controllern der Gen10-Server und den neuen Sicherheitsfunktionen in iLO 5 bietet die neue Version weitere Verbesserungen der Sicherheit. Damit bietet HPE Sicherheitsfunktionen, die über die Möglichkeiten der Intel-Chips hinausgehen.
HPE-Server unterstützen die wichtigen Sicherheitsstandards. Ausgeliefert werden die Server in einer sicheren Standardkonfiguration, die durch HPE-Partner ausgebaut werden kann. Neben einem High-Security-Mode, in dem die meisten Daten verschlüsselt werden, gibt es noch FIPS 140-2 Mode und den Commercial National Security Algorithmus-Modus (CNSA). Die Sicherheitsmodi werden auch durch iLO gesteuert und überwacht. Daher benötigen Unternehmen für den jeweiligen Sicherheitsmodus die passende iLO-Lizenz. Um Commercial National Security Algorithmus-Modus (CNSA) zu nutzen, ist zum Beispiel iLO Advanced notwendig.

Mehr Sicherheit in Gen10-Servern (Screenshot: HPE)

Generell ist die Firmware der iLO-Chips und der anderen Komponenten von HPE selbst programmiert. Der iLO-Chip wurde ebenfalls von HPE selbst entwickelt. Natürlich ist die Firmware zertifiziert. iLO-Chips können die Firmware-Versionen überprüfen. Der Status der Firmware ist in der Web-Oberfläche von iLO-Chips jederzeit überprüfbar.
Zudem verifiziert das System die Firmware beim Start des Servers. Diese Funktion mit der Bezeichnung „Silicon Root of Trust“ stellt sicher, dass die Firmware nicht gehackt wird und sich keine Malware in das System einbinden lässt. Der ilO-Chip überprüft hierfür beim Starten des Servers die Integrität der Firmware. Dazu wird ein unveränderbarer Fingerabdruck im iLo-Chip gespeichert.
HPE-Server der Generation 10 erkennen, wenn das Gehäuse geöffnet wird. Die Server verfügen über ein Trusted Plattform Module (TPM) 2.0 und eine PDU Intrusion Detection. Optional lassen sich auch Netzwerkadapter mit erweiterter Sicherheit sowie SATA-SSDs mit Secure Erase einbauen.

Direkter Vergleich HPE ProLiant DL380 Gen9 und Gen10

HPE ProLiant Server des Typs DL380 Gen9 verfügen als Prozessor über zwei Intel E5-2600 v3/v4 (22C, 3,5 GHz max). Die neue Gen10-Versionen bietet zwei Intel Xeon-Prozessoren (28c, 3,6 GHz max). Als Speichertakt für den Arbeitsspeicher bietet DL380 Gen9 2400 MHz, während die Gen10-Version bis zu 2666 MHz unterstützt.
Der maximale Ausbau des Arbeitsspeichers beträgt beim DL380 Gen9 16-mal DDR4 mit 8 GByte NVDIMM, also maximal 128 GByte. In der Generation 10 unterstützt der HPE ProLiant DL380 bis zuzwölfmal 16 GByte NVDIMM, also bis zu 192 GByte. Es gibt also weniger Slots, dafür aber einen höheren maximalen Ausbau. Das Netzteil der neuen Generation bietet 1600 Watt, während der Vorgänger nur bis zu 1400 Watt unterstützt.

Vergleich HPE ProLiant DL380 Gen9 mit Gen10 (Screenshot: HPE).

Der Speicher-Controller unterstützt jetzt 12 Anschlüsse (bisher 10). Außerdem ist in der neuen Version iLO 5 verbaut, während Gen9 noch auf iLO 4 gesetzt hat. Insgesamt unterstützen die neuen Server mehr GPUs und uFF Dual Flash Adapter. Dazu kommt die Möglichkeit, mehr Festplatten im System zu verbauen. Der HPE ProLiant DL380 Gen10 unterstützt bis zu 30 2,5-Zoll-Festplatten (SFF) (bisher 26). Die vier zusätzlichen Festplatten werden in einem Festplattenkäfig über der CPU verbaut. Dazu wurde auch die CPU-Kühlung im DL380 Gen10 verbessert. Ebenfalls möglich sind 19 3,5-Zoll-Festplatten (LFF) (bisher 15) und 20 2,5-Zoll NVMe (bisher 6).

Vergleich HPE ProLiant DL380 Gen9 mit Gen10 (Screenshot: HPE).

HPE Flexible Capacity und HPE Capacity Care Service

Mit HPE Flexible Capacity bezahlen Unternehmen nur die Kapazität, die sie tatsächlich benötigen. Mit diesem verbrauchsabhängigen Kostenmodell können Unternehmen die IT-Kosten wesentlich besser planen. Ergänzend bietet HPE für mittelständische Unternehmen auch das neue Angebot „Capacity Care Service“. Auch dieses hilft beim Kostenmanagement.

Fazit

HPE bietet in seiner neuen Server-Generation 10 nicht nur mehr Leistung und zahlreiche neue Funktionen, sondern auch deutlich mehr Sicherheit. Vor allem die neue iLO-Version und HPE OneView 3.1 bieten zusammen mit Gen10 eine schnellere Bereitstellung mit mehr Sicherheit im Netzwerk.
Die Umstellung lohnt sich auch für Unternehmen, die auf die Gen9-Versionen der Server setzen. Die Verschlüsselung der Daten, die über den Smart Array-Controller laufen, bietet mehr Sicherheit, HPE Gen10 Persistent Memory erlaubt zusammen mit den Datenträgern im Unternehmen eine wesentlich effektivere Nutzung des Arbeitsspeichers. Die Kombination von Gen10-Server, HPE OneView 3.1 und iLO 5 bietet also mehr Sicherheit, Leistung und Effektivität im Netzwerk.

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Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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