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Bericht: Microsoft verabschiedet sich 2019 von Surface-Geschäft

Microsoft-Partner rechnen damit, dass sich der Softwarekonzern 2019 von seinem schwächelnden Surface-Geschäft verabschiedet. Offen debattiert wurde das auf dem Canalys Channels Forum in Venedig, an dem Vertreter führender PC-Hersteller teilnahmen.

Klar auf den Punkt brachte es Steve Brazier, Chef des Marktforschungsunternehmens Canalys. „Die Surface-Umsätze sind holprig“, sagte er. „Es gibt gute Quartale und schlechte Quartale, aber insgesamt verdienen sie kein Geld damit. In diesem Geschäft zu bleiben, ergibt für sie keinen Sinn.“ Microsoft-CEO Satya Nadella sei „ein Software-Mann, ein Cloud-Mann“ und werde auch deshalb die Surface-Palette aufgeben. Angesichts des Investitionsaufwands für Hardware werde die Wall Street ihn fragen, warum er sich überhaupt auf ein Geschäft mit so niedrigen Margen einließ. Brazier verwies zudem auf den Niedergang von Microsofts Smartphone-Sparte.

Statt Zuwachs dank Surface-Hardware musste Microsoft in seinen jüngsten Geschäftsquartalen wiederholte Rückgänge melden. Während es in seinem dritten Fiskalquartal (bis 31. März) vor allem in den Bereichen Office und Cloud deutlich an Umsatz zulegte, brachte der Verkauf von Surface-Produkten 26 Prozent weniger ein als noch ein Jahr zuvor. Gleichzeitig brach auch noch der Smartphoneumsatz um 730 Millionen Dollar ein. Im vierten Fiskalquartal war erneut das Cloud-Geschäft der wichtigste Wachstumsmotor, während die Surface-Sparte einen weiteren Umsatzrückgang von 2 Prozent hinnehmen musste. Erinnerlich sind noch die hohen Abschreibungen auf das Windows-Tablet Surface RT. Auch wenn Surface Pro später deutlich mehr Anklang im Markt finden sollte, schaffte es Microsoft auch mit den weiteren Surface-Produkten offenbar nicht in die Gewinnzone.

Lenovo-CEO Gianfranco Lanci glaubt sogar, dass Microsoft seine PC-Hardware-Sparta noch vor 2019 abwickeln könnte. „Es könnte früher passieren“, sagte er auf dem Podium der Canalys-Veranstaltung. Microsoft verdiene eine Menge Geld in der Cloud, verdiene eine Menge Geld mit Windows und Office, aber verliere eine Menge Geld mit Geräten. „Und offen gesagt, es ist kaum einzusehen, warum sie weiter Geld verlieren sollten. Für sie ist es eine sehr schwierige Übung, eine Sparte mit Hardwareprodukten zu betreiben. Sie müssen bei jedem kleinen Detail aufpassen, weil die Marge dabei so dünn ist.“

Dell-Manager Marius Haas meinte, Microsoft werde beim PC-Geschäft „wohl ein wenig auf die Bremse treten“. Gegenüber The Register erläuterte er, dass Microsoft vernünftig handle, wenn es seine Hardware nutze, um „das gesamte Potential der Software-Plattform zu demonstrieren“. Microsoft habe aber nie die Absicht gehabt, „ein breit angelegtes Portfolio mit einem Produkt für jeden Formfaktor“ zu schaffen.

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Satya Nadella hat mehrfach bewiesen, dass er nicht davor zurückschreckt, sich Stück für Stück von verlustreichen Geschäftsbereichen zu verabschieden, die noch unter dem alten CEO Steve Ballmer initiiert wurden. Eben erst kündigte Microsoft die Einstellung des 2012 als Xbox Music gestarteten Streamingdienstes Groove Music an und empfahl den Nutzern, zu Spotify zu wechseln. Das für Smartphones gedachte Betriebssystem Windows 10 Mobile ist mehr oder weniger eingestellt. Anfang des Jahres stopple Microsoft den Vertrieb von Lumia-Smartphones, die es für teures Geld von Nokia eingekauft hatte.

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ZDNet.de Redaktion

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