Categories: Innovation

Nokia stellt Virtual-Reality-Kamera Ozo ein

Nokia hat die Entwicklung seiner Virtual-Reality-Kamera Ozo eingestellt. Den Schritt begründete das Unternehmen gestern mit dem langsamen Wachstum des Markts für Virtual Reality, der sich schwächer entwickelt habe als erwartet. Stattdessen will sich Nokia nach der Übernahme von Withings im vergangenen Jahr nun auf digitale Gesundheitstechnik konzentrieren.

Im Bereich Virtual Reality wird sich Nokia auf seine Verpflichtungen gegenüber vorhandenen Kunden beschränken. Zudem sollen die im Zusammenhang mit Ozo entwickelten Techniken lizenziert werden.

„Nokia ist an einem Punkt, an dem wir mit dem richtigen Fokus und Investitionen unsere Position im Markt für digitale Gesundheitsprodukte deutlich ausbauen können, und diese Gelegenheit müssen wir nutzen“, wird Nokia-Präsident Gregory Lee in einer Pressemitteilung zitiert.

Mit der Schließung der VR-Sparte geht auch ein Personalabbau einher. Nokia kündigte den Wegfall von 310 der insgesamt 1090 Arbeitsplätze der Tochter Nokia Technologies an. Davon sind in erster Linie Mitarbeiter in Finnland, Großbritannien und den USA betroffen. Sie sollen nun, wo möglich, einen anderen Job im Unternehmen erhalten.

Die ursprünglich 60.000 Dollar teure Virtual-Reality-Kamera Ozo hatte Nokia im Sommer 2015 vorgestellt. Sie soll die Produktion hochqualitativer VR-Inhalte für Headsets von Oculus, Sony, Google und HTC ermöglichen. Mithilfe von acht synchronisierten Kameraverschlüssen und integrierten Mikrofonen nimmt Ozo stereoskopische 3D-Videos mit Raumklang auf. Zum Marktstart war Ozo zudem das technisch führende Produkt in diesem Bereich. Anbieter wie Detu und Insta360 haben seitdem allerdings ähnliche Kameras zu deutlichen günstigeren Preisen vorgestellt.

Eine kürzlich veröffentlichte Verbraucherumfrage von Deloitte zeigt, dass Virtual Reality bisher wenig genutzt wird. VR-Geräte sollen erst einen Verbreitungsgrad von 3 Prozent erreicht haben, ein Prozentpunkt mehr als im Vorjahr. Da Verbraucher kaum Kaufabsichten äußerten, erwartet Deloitte in absehbarer Zeit auch kein großes Wachstum.

Trotzdem zeigte sich der CCS-Insights-Analyst George Jijiashvili überrascht von Nokias Entscheidung. Das Wachstum im Bereich Virtual Reality sei zwar weiterhin schwach, aber inzwischen zumindest spürbar. Die Zahl der verkauften VR-Geräte soll sich ihm zufolge in diesem Jahr gegenüber 2016 um 47 Prozent erhöhen. 2021 rechnet er mit 99 Millionen verkauften Geräten weltweit und einem Branchenumsatz von 11,9 Milliarden Dollar.

ANZEIGE

So lassen sich Risiken bei der Planung eines SAP S/4HANA-Projektes vermeiden

Ziel dieses Ratgebers ist es, SAP-Nutzern, die sich mit SAP S/4HANA auseinandersetzen, Denkanstöße zu liefern, wie sie Projektrisiken bei der Planung Ihres SAP S/4HANA-Projektes vermeiden können.

[mit Material von Katie Collins, News.com]

Tipp:Wie gut kennen Sie Nokia? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

2 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

3 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

3 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago