Samsung hat die Entwicklung des Verfahrens zur Herstellung von Chips mit Strukturbreiten von 8 Nanometern abgeschlossen. Es basiert auf dem 10-Nanometer-Prozess, mit dem Qualcomms Snapdragon 835 und auch das hauseigene SoC Exynos 8895 gefertigt wird – beide Chips kommen im Galaxy S8 und S8+ sowie im Galaxy Note 8 zum Einsatz. Die kleineren Strukturen steigern die Energieeffizienz um zehn Prozent. Gleichzeitig verringert sich die Größe der Chips um zehn Prozent.
Durch die Verwendung eines bereits etablierten Verfahrens hofft Samsung, dass die neue 8-Nanometer Low Power Plus (8LPP) genannte Technik kurzfristig eine stabile Produktionsausbeute ermöglicht, wie sie die 10-Nanometer-Technik bereits unter Beweis gestellt hat. Darüber hinaus sieht Samsung 8LPP nur als Zwischenschritt zur nächsten Prozessgeneration an: Extreme-Ultra-Violet-Lithografie (EUV). Sie soll das derzeit genutzte FinFET-Verfahren ablösen.
EUV soll den Schritt zu kleinen Strukturen ebnen. Das Fotolithografie-Verfahren nutzt elektromagnetische Strahlung mit einer Wellenlänge von 13,5 Nanometern, die als extreme ultraviolette Strahlung bezeichnet wird. Samsung will es im kommenden Jahr einführen. Sein Konkurrent TSMC hat zwar nach Einschätzung des südkoreanischen Unternehmens derzeit noch einen Vorsprung in diesem Bereich, der soll aber im kommenden Jahr durch eine höhere Ausbeute und damit verbunden geringere Preise ausgeglichen werden.
Wie schon beim 10- und 14-Nanometer-Prozess arbeitet Samsung auch bei der Produktion von 8-Nanometer-Chips mit Qualcomm zusammen. Gerüchte, wonach Qualcomm im kommenden Jahr seine Aufträge an TSMC vergeben wird, dementierte ein Samsung-Sprecher gegenüber ZDNet USA. Qualcomm werde Samsungs 8-Nanometer-Verfahren für die Fertigung seiner Produkte nutzen. Ob es parallel auch bei TSMC im 7-Nanometer-Verfahren Prozessoren fertigen lässt, ließ er indes offen.
Dass Qualcomms kommende Prozessoren, darunter auch der Nachfolger des Flaggschiff-SoCs Snapdragon 835, von Samsung und nicht von TSMC gefertigt werden, ist naheliegend. Der Schritt von 8 zu 7 Nanometern wird zwar auch Vorteile für die Leistung und Energieeffizienz von Prozessoren bringen, in der Praxis sollten sie jedoch so gering sein, dass sie sich kaum oder nicht auf die tägliche Nutzung eines Smartphones oder Tablets auswirken. Das EUV-Verfahren steigert jedoch die Produktionskosten gegenüber FinFET – 8-Nanometer-SoCs sollten bei einer ähnlichen Leistung also günstiger zu fertigen sein als 7-Nanometer-Chips.
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[mit Material von Cho Mu-Hyun, ZDNet.com]
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