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Windows 10 auf ARM64: Erste Geräte sollen noch im Dezember erscheinen

Nach Aussagen führender Manager von Microsoft und Qualcomm sollen mobile PCs mit Windows 10 und Snapdragon-835-Prozessor noch in diesem Jahr erscheinen. Derzeit gehen beide Firmen davon aus, dass erste Geräte auf Basis der ARM64-Architektur im Dezember von OEMs vorgestellt werden.

„Wir haben in Redmond und mit unseren Partnern in San Diego wie wild an dieser Sache gearbeitet. Wir haben Hunderte von diesen Geräten, die täglich im Einsatz sind und wir kommen im Entwicklungsprozess ziemlich gut voran“ gab Pete Bernard, Gruppenprogramm-Manager für Windows bei Microsoft, während des Qualcomm 4G/5G Summit in Hongkong zu Protokoll.

Laut Qualcomm arbeiten Asus, Lenovo und HP an mobilen Lösungen auf Basis der Snapdragon-835-Plattform. Dabei habe der bisherige Test gezeigt, dass die Geräte vor allem in Sachen Batterielaufzeit überzeugen. Eine häufige Fehlermeldung der Tester sei gewesen, dass die Batterieanzeige kaputt sei, weil sie nach langer Nutzung noch immer auf fast voll stehe. Das habe sich allerdings nicht als Fehler entpuppt, sondern sei „das“ Kennzeichen der neuen Plattform. Sie böten eine Batterielaufzeit von mehreren Tagen.

Windows 10 Fall Creators Update soll schon bald auf mobilen PCs mit ARM64-Prozessor zur Verfügung stehen. Angeblich erscheinen erste Geräte bereits im Dezember (Screenshot: ZDNet.de).

Windows-Pläne für ARM64 bereits seit einem Jahr bekannt

Microsoft hatte bereits im Dezember 2016 auf seiner Partnerkonferenz WinHEC eine Version von Windows 10 für Qualcomm-Prozessoren angekündigt. Sie soll den Weg für neue mobile und energieeffiziente PCs mit ARM-CPUs ebnen. Die Besonderheit der neuen Windows-Version ist der bereits vermutete x86-Emulator für die ARM64-Architektur, der die Ausführung klassischer Desktop-Anwendungen erlauben soll.

Somit unterscheidet sich die Windows 10 1709 für AMR64 von der früheren Version Windows RT, die ebenfalls auf ARM-Prozessoren lief, erheblich. Windows RT trieb zwar die erste Surface RT genannte Version von Microsofts Premium-Tablets an, allerdings bot das Betriebssystem nur einen Teil von bekannten Windows-Funktionen. Unter anderem fehlte der Support für Active-Directory-Domänen, Gruppenrichtlinien und die Laufwerksverschlüsselung BitLocker.

Windows 10 Fall Creators Update 1709 unterstützt die ARM64-Plattform (Screenshot: ZDNet.de).

Der wichtigste Unterschied war jedoch die Beschränkung auf Universal-Apps aus dem Windows Store. Klassische Win32-Anwendungen ließen sich nicht ausführen – sie waren zu dem Zeitpunkt dem klassischen Desktop-Windows vorbehalten.

Das neue Windows 10 für die ARM64-Plattform unterstützt neben der Universal Windows Platform, dank einer zusätzlichen Emulationsschicht auch klassische Win32-Anwendungen. Zudem sollen auch alle Enterprise-Funktionen zur Verfügung stehen, die derzeit in Windows 10 für x86-PCs integriert sind.

Windows 10 auf ARM 64: Intel warnt

Prozessorhersteller und Erfinder der x86-Architektur Intel findet die Pläne von Microsoft und Qualcomm natürlich alles andere als toll. Einen versteckten Hinweis, dass der CPU-Gigant der neuen Allianz das Feld nicht kampflos überlassen möchte, deutete Intel am Schluss eines als Pressemeldung veröffentlichten Beitrags an, der auf den ersten Blick nur dafür gedacht war, an die Einführung des ersten x86-Prozessors „8086“ vor just 39 Jahren am 8. Juni 1978 („vor bald 40 Jahren“, wie von Intel aufgerundet) zu erinnern. Als Mitverfasser der mehrdeutigen Jubiläumsmeldung, die möglichen Patenverstöße andeutet,  zeichnet Intels Chefjustiziar Steven Rodgers. Das Signal an Microsoft und Qualcomm dürfte damit eindeutig sein.

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Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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