Ubuntu 17.10 setzt auf GNOME

Canonical veröffentlicht heute die neueste Version seiner Linux-Distribution Ubuntu. Das Release 17.10 – Artful Aardvark genannt – setzt nicht mehr auf die hauseigene Unity-Oberfläche, sondern auf GNOME in der Version 3.26. Ursprünglich war der Umstieg auf Gnome erst für das Release 18.04 geplant. Darüber hinaus bietet Canonical sein Ubuntu-Linux ab sofort nur noch als 64-Bit-Version an. Ein 32-Bit-Installer-Image steht nicht mehr zur Verfügung.


Den Support für 32-Bit-Prozessoren stellt Ubuntu aufgrund deren inzwischen geringer Verbreitung ein. Die Ubuntu-Website weise schon länger nicht mehr auf die i386-Version des Betriebssystems hin, heißt es in einem Mailing-Listen-Eintrag. Das habe weder zu einer Vielzahl von Beschwerden noch zu einem Rückgang der Downloadzahlen geführt. Zudem gebe es keine effektive Qualitätskontrolle für eine 32-Bit-Version auf tatsächlichen 32-Bit-Prozessoren mehr.

Grundlage für Ubuntu 17.10 ist der Linux-Kernel 4.13. Darüber hinaus wurden verschiedene interne Komponenten umgestellt: Wayland ist nun der voreingestellte Display-Server und LightDM ersetzt GDM als Display Manager. Die Schaltflächen zur Fensterbedienung werden erstmals seit 2010 wieder in der rechten oberen Ecke angezeigt, wie es unter Windows üblich ist.

Die Entwickler haben aber auch den Support für treiberloses Drucken ausgeweitet. Die Funktion unterstützt nun IPP Everywhere, Apple AirPrint, Wi-Fi Direct und Mopria-Geräte. Die Druckerkonfiguration erfolgt ab sofort über die Einstellungen-App im Bereich „Geräte“.

Ubuntu 17.10 aktualisiert aber auch diverse vorinstallierte Anwendungen. Libre Office liegt beispielsweise nun in der Version 5.4 vor. Python 3 wurde auf die Version 3.6 aktualisiert. Den Release Notes zufolge wird Python 2 zudem ab Werk nicht mehr installiert.

Neben den Versionshinweisen gibt es allerdings auch eine Liste mit bekannten Fehlern. Beispielsweise können Bluetooth-Audiogeräte nicht mit dem Anmeldebildschirm verwendet werden, was vor allem Menschen mit körperlichen Einschränkungen betrifft, die derzeit keine Bluetooth-Screenreader während der Anmeldung nutzen können. Zudem gibt es ein Problem mit Grafikarten vom Typ Nvidia GTX970. Systeme mit einem per DisplayPort angeschlossenen externen Display booten unter Umständen nicht.

Der Support-Zeitraum für Ubuntu 17.10 beträgt neun Monate, also bis Juli 2018. Nutzern, die einen langfristigen Support benötigen, empfiehlt Canonical den Einsatz von Ubuntu 16.04 LTS als aktuelles Long Term Service Release.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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