Mit Linux on Galaxy will Samsung auf seinen aktuellen Flaggschiff-Smartphones den Einsatz von Linux ermöglichen. Der Hersteller denkt dabei vor allem an Softwareentwickler: „Entwickler können jetzt unterwegs mit ihrem Mobilgerät Code schreiben und ihre Arbeit mit Samsung DeX nahtlos an einem größeren Bildschirm fortsetzen.“
Linux on Galaxy benutzt denselben Linux-Kernel wie das Galaxy-Smartphone, da dieser auch als Basis von Android dient, und verspricht damit die bestmögliche Performance. Es wird als App installiert und erlaubt die Wahl zwischen verschiedenen Betriebssystemen, sodass Entwickler auf dem Smartphone mit ihren bevorzugten Linux-Distributionen arbeiten können. Wenn das Smartphone-Betriebssystem eine Funktion nicht bereitstellt, können sie somit einfach zu der App wechseln und eine benötigte Anwendung in einer Linux-Umgebung starten.
Im Zusammenwirken mit DeX verspricht Samsung eine vollständige funktionierende Entwicklungsumgebung, für die ein Mobilgerät sorgt, die aber zugleich immer und überall verfügbar ist. Es bezeichnet die Linux-Option jedoch selbst als unfertig und derzeit in der Erprobung. Einen Termin für die Veröffentlichung gibt es noch nicht. Wer an einer frühzeitigen Benachrichtigung zur Verfügbarkeit interessiert ist, kann sich dafür anmelden.
Mit der Dockingstation DeX sollen Galaxy-S8-Nutzer nichts weniger als herkömmliche Computer vergessen. Ob das gelingt oder man nach wenigen Minuten Sehnsucht nach seinem bisherigen Desktop-System bekommt, zeigt der ZDNet-Praxistest.
Linux on Galaxy soll durch die Dockingstation DeX an Vielseitigkeit und Leistungsfähigkeit gewinnen. Sie wurde im Frühjahr erstmals vorgestellt und zum offiziellen Preis von 149,90 Euro eingeführt. Samsung DeX erweitert Galaxy S8, S8+ sowie inzwischen auch Note 8 um einen Desktop-Modus. Die daran angepasste Android-Oberfläche bietet eine Taskbar, Multitasking sowie Drag and Drop. Per VDI-Infrastruktur können Nutzer auch auf virtualisierte Windows-Maschinen zugreifen. Externe Geräte wie Monitor, Maus und Tastatur lassen sich per HDMI, USB 2.0 und USB-Typ-C an die rund 230 Gramm schwere Docking-Station anschließen. Per Ethernet-Anschluss kann Samsung DeX und ein damit gekoppeltes Galaxy-Smartphone auch in ein lokales Netzwerk eingebunden werden.
Im ZDNet-Praxistest zeigte sich, dass die Performance eines Galaxy S8 ausreicht, um eine flüssige Bedienung im Desktop-Modus zu gewährleisten. Das liegt auch daran, dass die Auflösung im Desktop-Modus von DeX auf dem externen Monitor maximal Full HD, also 1920 x 1080 Bildpunkte, beträgt. Exynos 8895 als Prozessor des Galaxy S8 muss also nicht mehr Pixel hin- und herschieben als im Normalbetrieb, wenn kein Monitor angeschlossen ist. Im Gegenteil: Auf dem Smartphone kann die Auflösung bis zu 2960 mal 1440 Pixel betragen und stellt damit an den Prozessor wesentlich größere Anforderungen als die Full-HD-Desktop-Auflösung.
Dennoch erreicht die Performance des Galaxy S8 nicht die eines Standard-Notebooks mit Intel-Prozessor. Trotzdem lässt sich das System flüssig bedienen, auch wenn mehrere Anwendungen wie etwa Outlook, Word, Excel, Powerpoint und eine Bildbeabeitung gleichzeitig geöffnet sind. Für rechenintensive Anwendungen ist die DeX-Lösung natürlich nicht unbedingt geeignet, aber für typische Bürotasks bietet die Plattform genügend Leistung.
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