AV-Comparatives hat seinen Performance-Test für Antivirenprogramme für Windows (PDF) aktualisiert. Unter anderem wurde der Einfluss von Sicherheitsanwendungen auf Vorgänge wie das Kopieren von Dateien, das Entpacken von Archiven, die Installation von Programmen, Dateidownloads, das Laden von Websites und den Start von gängigen Anwendungen wie Microsoft Office und PDF-Readern untersucht. Das unter Windows 10 vorinstallierte Windows Defender (in der Version 4.11) belegte zusammen mit Adaware Antivirus Pro 12.2 den letzten Platz.
Demnach müssen Windows-Nutzer, die Microsofts Sicherheitsangebot nutzen, vor allem mit Geschwindigkeitseinbußen beim Kopieren von Dateien rechnen. Wird eine Datei erstmalig kopiert, sind die Auswirkungen besonders hoch. Aber auch bei weiteren Kopiervorgängen reicht es nur zur Note „mittelmäßig“. Andere Anbieter wie Avast, AVG, Kaspersky Lab, McAfee, Panda, Symantec und Tencent kamen in dieser Disziplin durchgängig auf ein „sehr schnell“.
Die meisten Konkurrenzprodukte waren zudem beim Umgang mit Dateiarchiven sowie beim Installieren und Deinstallieren von Software schneller. Auch den Start von Anwendungen beeinflussten fast alle Testkandidaten nur unwesentlich. Nur drei Produkte erhielten hier nicht die Bestnote „sehr schnell“: Crowdstrike Falcon Prevent 3.4, McAfee Internet Security 20.2 und eben Windows Defender 4.11. Allerdings gaben die Tester auch diesen drei Anwendungen ein „schnell“.
Keinerlei Schwächen ermittelte AV-Comparatives bei keinem Produkt – jede für den Test eingereichte Antivirensoftware wurde in mindestens einer Disziplin nur mit „schnell“ statt „sehr schnell“ bewertet. Als „Testsieger“ dürfen sich immerhin zehn von 21 getesteten Anwendungen bezeichnen: Avast, Bitdefender, Bullguard, Eset, F-Secure, Kaspersky Lab, Panda, Symantec, Tencent und Vipre.
Durchgeführt wurden die Tests im September auf einem mit 8 GByte RAM und SSD ausgestatteten Lenovo-PC mit einem Core-i5-Prozessor von Intel der sechsten Generation, auf dem ein aktuelles Windows 10 64-Bit lief. Die Leistungseinbußen wurden mit PC Mark 10 Professional gemessen. AV-Comparatives betont, dass sich die Ergebnisse nur auf die jeweils getesteten Produktversionen beziehen – ein Produktupdate kann unter Umständen Änderungen mit sich bringen, die zu einer anderen Bewertung führen würden.
Ein Blick in die Resultate früherer Testläufe scheint jedoch zumindest bei einigen Anwendungen einen gewissen Trend zu bestätigen. So belegte Microsofts Windows Defender auch im Oktober 2016 und im Mai 2017 einen der hinteren Plätze. Dass Verbesserungen möglich sind, zeigen indes Anbieter wie AVG. Dessen Produkt schnitt im Oktober 2016 nur unwesentlich besser ab als Windows Defender. Im Mai 2017 reichte es schon für eine Platzierung im Mittelfeld. Im aktuellen Test findet es sich indes bereits in der Spitzengruppe.
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