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iPhone 8: Apple kürzt Bestellungen bei Zulieferfirmen um 50 Prozent

Apple hat angeblich die Bestellungen bei seinen Lieferanten für die beiden iPhone-8-Modelle um mehr als 50 Prozent gekürzt. Das berichtet Bloomberg unter Berufung auf die taiwanische Wirtschaftszeitung Economic Daily News. Gestützt wird das Gerücht durch Umfragen von Analysten bei Einzelhändlern, die eine gebremste Nachfrage nach der aktuellen iPhone-Generation ermittelten.

Zu seinen Quellen machte Economic Daily News jedoch keine Angaben. Unklar ist auch, ob nur einzelne Komponenten betroffen sind oder ob Apple tatsächlich insgesamt weniger iPhones 8 in China fertigen lässt.

Der Chef von Rogers Communication, dem größten kanadischen Mobilfunkanbieter, sagte gestern auf der Bilanzpressekonferenz seines Unternehmens, das Interesse an iPhone 8 und 8 Plus sei seit dem Marktstart im September „kraftlos“. John Vinh, Analyst bei KeyBanc Capital Markets, ergänzte im Gespräch mit Reuters, seine Umfrage bei Mobilfunkshops deute darauf hin, dass sich das iPhone 7 weiterhin besser verkaufe als das iPhone 8.

Beide gehen davon aus, dass das iPhone X der Auslöser für die Zurückhaltung von Verbrauchern ist. Außerdem seien viele Apple-Fans nach dem iPhone-Event im September enttäuscht gewesen, dass sie bis November auf das iPhone X warten müssten, heißt es weiter in dem Bericht. Von daher ist nicht auszuschließen, dass tatsächlich einige Apple-Nutzer, die normalerweise bereits auf die aktuelle iPhone-Generation umgestiegen wären, ihre Kaufentscheidung bis zum Marktstart des iPhone X verschoben haben.

Erstmals in seiner Geschichte hatte Apple in diesem Jahr drei neue iPhone-Modelle vorgestellt. Anlass ist der zehnte Geburtstag des Apple-Smartphones. Ihn feiert das Unternehmen aus Cupertino mit dem iPhone X, das eine deutliche Weiterentwicklung gegenüber dem iPhone 7 darstellt. Unter anderem setzt Apple erstmals auf ein OLED-Display, das zudem nahezu randlos ist. Außerdem ist es das erste iPhone ohne physischen Home-Button. Der wird durch eine neuartige Gesichtserkennung inklusivem biometrischer Authentifizierung namens Face ID ersetzt – alles Funktionen und technische Details, die dem iPhone X vorbehalten sind. Das iPhone 8 bietet im Vergleich dazu für viele Nutzer nur wenige Vorteile gegenüber dem iPhone 7.

Ein großer Nachteil des iPhone X ist sein hoher Preis. In den USA kratzt es an der Preisgrenze von 1000 Dollar, die hierzulande mit 1149 Euro deutlich überschritten wird. Rogers-CEO Joe Natale geht laut Reuters davon aus, dass das iPhone X zudem zum Start im kommenden Monat nur begrenzt verfügbar sein wird. Welche Auswirkungen dies auf Apples Umsatz im wichtigen Dezemberquartal haben wird, bleibt abzuwarten.

Matt Ellis, Chief Financial Officer von Verizon, geht indes davon aus, dass das Jubiläums-iPhone die Verkäufe lediglich zeitlich verschiebt. Gerade im Weihnachtsgeschäft rechnet er mit einer hohen Nachfrage nach den Apple-Smartphones. Wayne Lam, Analyst bei IHS Markit, erwartet zudem, dass sich viele Kunden für Modelle mit größerem internen Speicher entscheiden werden, was Apple auch schon früher geholfen habe, seine Profitabilität zu steigern.

Anleger reagierten jedoch durchweg nervös auf die Gerüchte und Umfragen. Gestern gab der Kurs der Apple-Aktie um 2,37 Prozent nach. Der Schlusskurs von 155,98 Dollar liegt jedoch weiterhin sehr nahe am oberen Ende der 52-Wochen-Spanne von 104,08 bis 164,94 Dollar.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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