Lancom hat Ende vergangener Woche eine neue Version seines Router-Betriebssystems LCOS veröffentlicht. Das Update soll die kürzlich bekannt gewordene Schwachstelle in der WLAN-Verschlüsselung WPA2 schließen und die KRACK genannten Angriffe unterbinden, mit denen sich Unbefugte Zugang zu einem drahtlosen Netzwerk verschaffen könnten.
Darüber hinaus kündigte Lancom an, auch ältere Produkte zu aktualisieren. Voraussichtlich am 27. Oktober starte die Verteilung von Updates für „praktisch alle WLAN-fähigen Geräte, die wir seit der Einführung von WPA2 verkauft haben“, teilte das Unternehmen mit. „Beispielsweise also auch für einen bald 12 Jahren alten L-54 Access Point.“
Konkret sollen Geräte vor KRACK-Angriffen geschützt werden, auf denen LCOS 9.00, LCOS 8.84, LCOS 8.82, LCOS 8.80 oder LOCS 8.62 ausgeführt wird. Ungepatcht bleiben nach Unternehmensangaben nur Geräte, „bei denen es technisch nicht mehr möglich/sinnvoll ist, eine neue Firmware zu erstellen. Wir gehen allerdings nicht davon aus, dass sich überhaupt noch irgendwo solch ein Gerät mit aktiviertem WLAN im Einsatz befindet.“
Zu diesen Geräten zählt Lancom unter anderem die Modelle 1511, 1521, 1821, 3050 und 3550. Sie seien in den Betriebsarten Basisstation und Client-Modus nicht anfällig. Bei der Betriebsart Punkt-zu-Punkt (P2P) sei es jedoch sinnvoll, die Datenkommunikation zusätzlich abzusichern, beispielsweise per IPSec.
Schon in der vergangenen Woche hatte der Netzwerkanbieter betont, dass bei seinen Produkten das „Problem-Protokoll“ 802.11r deaktiviert und 802.11s gar nicht verfügbar sei. Medienberichte, wonach gar das Verschlüsselungsprotokoll WPA2 geknackt sei, seien unzutreffend.
Der KRACK-Angriff basiert auf dem Zusammenwirken von bis zu zehn verschiedenen Schwachstellen. Sie erlauben es, die Verschlüsselung eines WLAN-Netzes zu umgehen – Nutzer ohne gültigen WPA2-Schlüssel können sich unter Umständen bei einem WLAN-Netzwerk erfolgreich anmelden. Anschließend wären sie in der Lage, den Datenverkehr abzuhören oder zu manipulieren. Dafür müssen sie sich allerdings in der Reichweite des WLANs befinden – über das Internet können die Schwachstellen nicht ausgenutzt werden.
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