AMD hat die Bilanz für das dritte Quartal 2017 (PDF) vorgelegt, die besser als erwartet ausfällt. Der Chiphersteller konnte die Umsätze in seiner Sparte Computing und Graphics erheblich steigern, wozu insbesondere die Ryzen-Prozessoren und die Vega-Grafikkarten beitrugen. Der mäßige Ausblick für das laufende vierte Quartal schickte seinen Aktienkurs jedoch auf Talfahrt.
Das Unternehmen konnte seinen Umsatz gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahrs um 26 Prozent auf 1,64 Milliarden Dollar steigern, während die Börse nur mit 1,51 Milliarden Dollar gerechnet hatte. Der Non-GAAP-Nettogewinn betrug 110 Millionen Dollar oder 0,10 Dollar je Aktie – und übertraf damit klar die Analysten-Erwartung von 0,08 Dollar je Aktie.
„Starke Kundenakzeptanz unserer neuen hochperformanten Produkte hat zu einem erheblichen Umsatzwachstum geführt und die finanziellen Ergebnisse gegenüber dem Vorjahreszeitraum verbessert“, lässt sich AMD-CEO Lisa Su zitieren. „Die Einführung unserer neuen Produkte im dritten Quartal und die finanzielle Umsetzung kennzeichnen eine neue Wegmarke, während wir AMD als ein Wachstumsunternehmen in der ersten Reihe der Technologiebranche etablieren.“
Für das vierte Quartal nimmt AMD einen verringerten Umsatz an, der vielleicht nur 1,34 Milliarden Dollar betragen wird. Das entspräche auch den Schätzungen der Analysten und käme immer noch einem zuwachs um 26 Prozent gegenüber dem Vorjahr gleich – aber auch einem Rückgang um rund 15 Prozent gegenüber dem gemeldeten dritten Quartal. Allerdings bezieht sich dieser Rückgang eben auch auf ein vorhergehendes Rekordquartal. Darüber hinaus sind zyklische Umsätze und ein abfallendes viertes Quartal nicht ungewöhnlich für einen Chiphersteller wie AMD. Für das gesamte Jahr konnte AMD seine Umsatzprognose immerhin auf einen Zugewinn von 20 Prozent erhöhen.
Die Wall Street irritierte zugleich die von AMD für das laufende Quartal genannte Bruttogewinnmarge von 35 Prozent, die teilweise höher erhofft wurde. Ein Analyst sorgte sich um notwendige und den Gewinn verringernde Ausgaben, die AMD tätigen müsste, um Marktanteile vom Rivalen Intel abzuringen. „Wir glauben, dass das Unternehmen harter Konkurrenz durch seine beiden hauptsächlichen Mitbewerber ausgesetzt sein wird“, schrieb JPMorgan-Analyst Harlan Sur in einer Investorenmitteilung. „Diese haben ebenfalls neue Produkte an den Start gebracht, und Intel wird wahrscheinlich im nächsten Jahr die 10-Nanometer-Fertigung von Client-CPUs hochfahren.“
Tatsächlich reagiert Intel bereits sichtbar auf die neue Herausforderung durch AMD. Das zeigte zuletzt die Einführung seiner ersten Desktop-CPUs der Serie Core i-8000, mit der Intel 50 Prozent mehr Rechenleistung für das gleiche Geld bietet und zugleich 6 Kerne zum PC-Mainstream macht.
Die Unsicherheiten führten dazu, dass der Aktienkurs von AMD um knapp 10 Prozent sank. Der Kursrückgang relativiert sich allerdings angesichts der fast vierfachen Steigerung, die die Aktie im letzten Jahr erzielte – und auch in diesem Jahr legte sie um weitere 26 Prozent zu.
[mit Material von Natalie Gagliordi, ZDNet.com]
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