Die meisten PCs oder Macs werden heute mit einer schnellen SSD ausgeliefert. Vor zehn Jahren war das noch anders. Das lag vor allem am Preis, der damals für flashbasierte Speichermedien bezahlt werden musste. 2008 kostete beispielsweise eine Intel X25-M mit einer Kapazität von 80 GByte circa 550 Euro. Bereits ein Jahr später war des Nachfolgemodell X25-M G2 schon für 200 Euro zu haben. Der Trend hat sich fortgesetzt, sodass SSDs in besser ausgestatteten Rechnern zur Standardausstattung gehören.
Der Grund dafür, dass SSDs einen Rechner nicht nur gefühlt erheblich beschleunigen, liegt an dem großen Leistungsungleichgewicht eiens Computersystems, wenn magnetische Festplatten zum Einsatz kommen. Diese ist das schwächste Glied in der Performancekette.
Während moderne Prozessoren und Arbeitsspeicher beim Datenaustausch inzwischen eine Transfergeschwindigkeit von mehr als 30 GByte pro Sekunde erreichen, wirkt selbst eine aktuelle magnetische Festplatten mit einer maximalen Übertragungsrate von gerade einmal 200 MByte/s noch immer als Bremsklotz. Für moderne High-Performance-Maschinen sind daher NVMe-SSDs mit fast 4 GByte Datentransferrate das Maß aller Dinge.
Doch wie sieht das mit älteren Computern aus? Dass sich der Einsatz einer SSD positiv auf die Leistung auswirkt, ist unstrittig. Doch wie stark ist der Leistungszuwachs in der Praxis?
Um diese Frage zu beantworten, hat ZDNet.de einen zehn Jahre alten iMac aus dem Jahr 2007 mit einer aktuellen Samsung-SSD ausgerüstet. Hierfür muss man die Bildschirmabdeckung mit einem Glassaugnapf anheben, 22 Schrauben lösen und die 3,5 Zoll große Festplatte mit der SSD ersetzen. Neben einem Kreuzschlitz-Schraubendreher benötigt man dafür außerdem die Torx-Varianten T8 und T6 sowie einen Laufwerkskäfig. Das mag schwierig klingen, ist aber für jeden halbwegs handwerklich begabten Menschen innerhalb von 30 Minuten erledigt. Da es bereits zahlreiche Anleitungen dafür gibt, wird an dieser Stelle auf eine detailliertere Beschreibung verzichtet.
iMac 2007: Core 2 Duo, 6 GByte RAM, SATA 2 mit 3 GBit/s
Das iMac-Modell MA877LL aus dem Jahr 2007 ist standardmäßig mit einem Core 2 Duo T7700 mit 2,4 GHz ausgestattet. Das Testmodell verfügt über 6 GByte RAM (PC-5300) und eine 320 GByte-Festplatte vom Typ WD3200AAJS. Angeschlossen ist die Festplatte an die integrierte SATA-II-Schnittstelle, die eine maximale Datentransferrate von 300 MByte/s bietet.
Als SSD steht für diesen Test die Samsung SSD 850 PRO mit 2 Terabyte Kapazität und SATA-III-Schnittstelle zur Verfügung. Somit ist klar, dass der Mac die volle Performance der Samsung-SSD, die eine sequentielle Lese-/Schreibleistung von 550/520 MByte/s bietet, nicht voll ausreizen kann.
Benchmarkergebnisse
Für die Benchmarkmessungen wurde sowohl auf der SSD als auch auf der eingebauten Festplatte macOS 10.11.6 El Capitan frisch installiert. Die aktuelle Version des Apple-Betriebssystem macOS High Sierra 10.13 ist nicht kompatibel zu dem iMac 2007.
Schon der Start des iMacs verläuft mit der Samsung SSD 850 PRO deutlich schneller als mit der magnetischen Festplatte. Nach dem Einschalten vergehen damit nur 26 Sekunden bis der Desktop von macOS betriebsbereit ist. Mit der magnetischen Festplatte verstreichen hingegen 61 Sekunden.
Auch der Start von Photoshop gelingt von der Samsung SSD 850 PRO deutlich schneller als von der magnetischen Festplatte. Während letztere dafür knapp zehn Sekunden vergehen lässt, steht die Bildbearbeitungssoftware mit der SSD bereits nach 3,7 Sekunden zur Verfügung.
Der Blick auf die synthetischen Benchmarks mit dem Xbench-Test zeigt, dass die Samsung SSD 850 PRO in allen Bereichen die magnetische Festplatte erheblich übertrifft. Trotz der Limitierung des iMacs mit der begrenzten SATA-II-Schnittstelle erreicht die Samsung SSD 850 PRO in der Gesamtbewertung ein circa 10-fach höheres Gesamtergebnis als die standardmäßig verbaute magnetische Festplatte.
Fazit: SSD in iMac 2007
Trotz der limitierten SATA-Schnittstelle des 2007er iMacs lohnt sich der Einbau einer SSD in den zehn Jahre alten Rechner. Davon berichten auch einige Anwender, zum Beispiel im Forum von Mactechnews:
„Ich habe gerade in einem immerhin 10 Jahre alten iMac die HD durch eine SSD ersetzt. Wirkt wie ein Jungbrunnen. Für die tägliche Nutzung für Mails, PDFs und Internet läuft der Apparat nun wieder schnell und flüssig. Kann ich nur empfehlen und ist dank der vielen Anleitungen im Internet kein Hexenwerk.“
„Meiner Erfahrung nach kann kein Prozessor/RAM-Upgrade vom Speed her den Austausch SSD gegen HDD ersetzen…“
Offenbar ist der Bedarf nach einem iMac-Tuning mit einer SSD so groß, dass sich sogar Firmen darauf spezialisiert haben. Wer sich also selbst nicht traut, kann deren Dienstleistung für die Tuningmaßnahme in Anspruch nehmen.
Für den Einbau einer Samsung SSD 850 PRO spricht, dass sich dieses Modell durch besondere Langlebigkeit auszeichnet. Im Dauertest bei Heise.de belegte das Modell mit einer Schreibleistung von 9.100.000 Gigabyte klar den ersten Platz. Dieser Wert entspricht gut dem 30-fachen der garantierten Schreibleistung von 300 TBW bei einer maximalen Nutzungszeit von zehn Jahren. Unter den günstigeren SSDs konnte sich im Heise-Test mit der SSD 750 EVO und einer Schreibleistung von etwa 1,2 Petabyte ebenfalls ein Samsung-Modell an die Spitze setzen.
Weitere Artikel zum Thema
- Samsung: „Die V-NAND-Technologie wird uns die nächsten Jahre noch weiter begleiten und weiterhin optimiert werden.“
- Performanceanalyse: SATA-SSD vs. NVMe
- Tuning: Warum eine SSD so viel für die Performance bringt
- Apple iMac 2007: Lohnt sich der Einbau einer SSD?
- Einbau einer neuen SSD: So funktioniert die Datenübertragung
- SSD-Tuning: Overprovisioning, TRIM-Support, Firmware, Treiber
- Samsung Portable SSD T5 im Test
- Samsung DeX mit Galaxy S8 und Portable SSD T5 im Praxistest
Studie zu Filesharing im Unternehmen: Kollaboration im sicheren und skalierbaren Umfeld
Im Rahmen der von techconsult im Auftrag von ownCloud und IBM durchgeführten Studie wurde das Filesharing in deutschen Unternehmen ab 500 Mitarbeitern im Kontext organisatorischer, technischer und sicherheitsrelevanter Aspekte untersucht, um gegenwärtige Zustände, Bedürfnisse und Optimierungspotentiale aufzuzeigen. Jetzt herunterladen!