Outlook-Nutzer durch Lücke in Microsoft DDE gefährdet

Experten des IT-Security-Anbieters Sophos haben vor einer weiteren Möglichkeit gewarnt, eine Sicherheitslücke im Microsoft-Protokoll Dynamic Data Exchange (DDE) auszunutzen. Offenbar sind darüber auch Angriffe auf Outlook-Nutzer möglich.

Die DDE-Attacke lässt sich von Nutzern relativ leicht abwenden, wenn sie hier auf “Nein” klicken (Screensot: Sophos)

Bislang waren lediglich Angriffe mit manipulierten Office-Dateien – Word oder Excel – bekannt. Die sind allerdings deshalb tückisch, weil sie ohne den Aufruf von Makros auskommen, um die Malware zu starten. Nun entdeckte Sophos, dass sich DDE-Angriffe auch in Microsoft Outlook durchführen lassen. Das geht mit E-Mails und Kalendereinträgen im Rich Text Format (RTF).

Die Angreifer müssen dabei den Nutzer nicht mehr überzeugen, einen infizierten Dateianhang zu öffnen. Der Schadcode kann vielmehr direkt in den Nachrichtentext integriert werden. Dadurch wird der Angriff einfacher durchführbar.

Die DDE-Attacke lässt sich von Nutzern relativ leicht abwenden, wenn sie hier auf „Nein“ klicken (Screensot: Sophos)

Allerdings lässt er sich von einem aufmerksamen Nutzer auch einfach abwehren. Anhänge, E-Mails und Kalendereinträge zeigen nämlich ein Pop-up an, bevor sie die DDEAUTO genannte Attacke starten. Es reicht daher, auf den Dialogboxen einfach auf „Nein“ zu klicken.

Das sollten Nutzer aber wissen, tendieren sie doch dazu, bei derartigen Abfragen gewohnheitsmäßig auf „Ja“ oder „Weiter“ zu klicken. Im konkreten Fall, werden sie zunächst gefragt, ob sie das aktuelle Dokument mit Daten eines verbundenen Dokuments aktualisieren wollen. Sollten sie da zustimmen, bekommen sie noch eine zweite Chance, den Angriff abzuwehren, denn sie werden – allerdings mit wechselndem Text – auch gefragt, ob sie die Anwendung C:\windows\system32\cmd.exe? starten wollen. Wer mindestens einmal auf „Nein“ klickt, hat den Angriff unterbunden.

Whitepaper

Studie zu Filesharing im Unternehmen: Kollaboration im sicheren und skalierbaren Umfeld

Im Rahmen der von techconsult im Auftrag von ownCloud und IBM durchgeführten Studie wurde das Filesharing in deutschen Unternehmen ab 500 Mitarbeitern im Kontext organisatorischer, technischer und sicherheitsrelevanter Aspekte untersucht, um gegenwärtige Zustände, Bedürfnisse und Optimierungspotentiale aufzuzeigen. Jetzt herunterladen!

Alternativ können Outlook-Nutzer sich einfach auch alle E-Mails im Plain Text Format anzeigen lassen. Auch das verhindert die Ausführung des Schadcodes. Allerdings sind dann möglicherweise für sie Inhalte von E-Mails im HTM-Format nicht mehr vollständig sichtbar.

Tipp: Wie gut kennen Sie die Geschichte der Computer-Viren? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

2 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

3 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

3 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago