Google hat für Gmail die ersten offiziellen Add-ons von Drittanbietern vorgestellt. Sie sind nun allgemein verfügbar. Die im März, anlässlich von Googles Konferenz „Cloud Next“ begonnene Developer Preview, ist damit abgeschlossen. Mit den Add-ons können native Erweiterungen externe Services integrieren. Zum Start des Angebots sind das unter anderem Asana, Dialpad, DocuSign, Trello und Wrike sowie andere, vor allem in den USA erfolgreiche Anwendungen.
Ziel von Google ist es, mit dem Schritt Gmail stärker als primäres Arbeitswerkzeug in Firmen zu etablieren. Es eifert dabei Microsoft nach, das für Outlook und Exchange schon lange die Möglichkeit von Drittanbieter-Add-ons anbietet, die auch intensiv genutzt wird. Beide Firmen hoffen so auch dafür zu sorgen, dass ihre Anwender für ihre tägliche Arbeit wichtige Aufgaben erledigen können, ohne die E-Mail-Anwendung verlassen zu müssen.
Im Vergleich zu Microsoft hat Google diesbezüglich noch erheblichen Nachholbedarf. Allerdings ist der Konzern offenbar auch hochmotiviert. Beispielsweise erweiterte er erst im August den Phishing-Schutz von Gmail auch auf iPhone-Nutzer. Android-Anwender können ihn seit Mai nutzen.
Um die Palette der Add-ons für Gmail schnell zu vergrößern, bietet Google Developern das Gmail Add-ons Framework an . Entwickler müssen den Code für die Add-ons übrigens nur einmal schreiben, er soll dann nativ in der Weboberfläche von Gmail und in Android laufen. Wann Gmail Add-ons auch für iOS-Nutzer verfügbar sind, ist noch nicht bekannt. Wenn Google aber ernsthaft Enterprise-Kunden bedienen und sie fest an GMail binden will, muss das bald geschehen.
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Die Liste der derzeit verfügbaren Add-ons-für Gmail umfasst neben Asana, das Konversationen in nachverfolgbare Aufgaben umwandelt, auch Dialpad, das Anrufe direkt aus Gmail heraus ermöglicht, sowie Hire, mit dem sich Bewerber und Bewerberprofile in Gmail verwalten lassen. Außerdem gehören dazu Intuit QuickBooks Invoicing (US-BuchhaltungsTool), ProsperWorks (Customer Data Management); RingCentral (ein Kommunikations-Tool); Smartsheet (E-Mail Content Management); Streak (E-Mail Thread Management); Trello (das aus E-Mails Aufgaben macht) sowie das Task-Management-Tool Wrike. Das Add-on für DocuSign soll demnächst folgen.
Die Android-Versionen von Google Docs und Google Tabellen lassen sich bereits seit Sommer 2016 durch diverse Add-ons erweitern. Auch die richten sich in erster Linie an Anwender in Firmen. Das Add-on von DocuSign erlaubt es beispielsweise, mit Google Docs Dokumente zu signieren und auf Google Drive zu speichern. Der Customer Report Builder von ProsperWorks importiert Daten von ProsperWorks CRM in Google Tabellen und ein von Scanbot angebotenes Add-on scannt gedruckte Texte und macht sie in einem digitalen Dokument editierbar. Außerdem ist hier ein Add-on von Zoho verfügbar, mit dem sich in Google Sheets erfasste Kontakte in Zoho CRM übertragen lassen.
Allzu große Begeisterung scheint die Möglichkeit bei Entwicklern und Anwendern aber nicht ausgelöst zu haben: Zum Start des Angebots waren für Google Dosc zum Beispiel neun Add-ons verfügbar. In den seitdem vergangenen 15 Monaten ist lediglich eines hinzugekommen.
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