Linux Mint will sich von seiner KDE Edition verabschieden und die Desktop-Umgebung KDE Plasma nicht mehr offiziell unterstützen. Vom kommenden Linux Mint 18.3 wird es letztmals auch eine KDE Edition geben. Nutzer werden aber auch bei Linux Mint 19 weiterhin KDE installieren und sich wohl darauf verlassen können, dass das PPA (Personal Packet Archive) von Kubuntu für sie verfügbar bleibt.
Mint-Chefentwickler Clement Lefebvre begründet den Schritt in einem Blogeintrag mit der auseinanderdriftenden Entwicklung der beiden Open-Source-Communities: „KDE ist eine fantastische Umgebung, aber es ist auch eine andere Welt, die sich von uns weg entwickelt und weg von all dem, auf das wir uns konzentrieren. Ihre Apps, ihr Ökosystem und das QT-Toolkit, das bei ihnen im Mittelpunkt steht, haben nur wenig mit unserer Arbeit gemeinsam.“
Die Mint-Entwickler sehen ihre Rolle ausdrücklich nicht nur darin, Releases zu veröffentlichen und Upstream-Software zu verteilen. Linux Mint sei vielmehr ein vollständiges Desktop-Betriebssystem. Die Community wolle Lösungen integrieren, fehlende Features entwickeln, weniger passende Teile besser anpassen. Das geschehe vor allem rund um die eigene Desktop-Umgebung Cinnamon, aber auch mit der Unterstützung ähnlicher Umgebungen wie MATE und Xfce. „Wenn wir mit Tools wie Xed, Blueberry, Mintlocale und Slick Greeter arbeiten, dann schaffen wir Features, die diesen drei Desktops zugutekommen, aber leider nicht KDE“, schreibt Lefebvre weiter.
Beibehalten wird die Unterstützung von Linux Mint Debian Edition (LMDE) für den Fall, dass Ubuntu eines Tages nicht mehr als Grundlage von Linux Mint zur Verfügung stehen könnte. Zum anderen ist die Edition als Entwicklungsziel für Projekte und Technologien gedacht, um Kompatibilität außerhalb von Linux Mint zu sichern. LMDE 3 als nächste Ausgabe wird auf Debian Stretch basieren. Sie wird unter dem Codenamen „Cindy“ entwickelt und ist zur Veröffentlichung im ersten Quartal 2018 vorgesehen. Davon soll es nur eine Edition mit Cinnamon 3.8 geben.
Linux Mint 18.3 wird mit dem bereits veröffentlichten Cinnamon 3.6 kommen und außerdem Flatpak vollständig unterstützen. In der Standard-Konfiguration wird es auf Flathub und gnome-apps als Flatpak-Repositories verweisen. Die Nutzer können weitere als „remotes“ bezeichnete Repositories hinzufügen. Ein ausschlaggebendes Argument für Flakpak war seine größere Flexibilität im Vergleich zum von Ubuntu bevorzugten Snap, das nicht von vornherein für mehrere Repositories entwickelt wurde.
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