Nintendo hat in seinem zweiten Fiskalquartal Einnahmen von 219,9 Milliarden Japanische Yen (1,66 Milliarden Euro) erzielt. Das liegt weit über den Erwartungen der Wall Street, die mit 174 Milliarden Yen (1,32 Milliarden Euro) rechnete. Mit dem Betriebsgewinn von 23,7 Milliarden Yen (180 Millionen Euro) übertraf das Unternehmen auch die erwarteten 19 Milliarden Yen (144 Millionen Euro). Im Vergleichsquartal des Vorjahrs verzeichnete Nintendo noch einen Verlust von 812 Millionen Yen (6,15 Millionen Euro)
Den überraschenden Aufschwung hat der Hersteller vor allem der im März eingeführten Spielekonsole Switch zu verdanken, die auch mobil einsetzbar ist. Von ihr konnte er im abgelaufenen Quartal von Juli bis September 2,9 Millionen Exemplare absetzen. Insgesamt beliefen sich die Verkäufe bislang auf 7,63 Millionen Stück. Für den Halbjahreszeitraum vom 1. April bis zum 30. September nannte Nintendo einen um 175 Prozent gesteigerten Umsatz von 374 Milliarden Yen (2,83 Milliarden Euro) sowie einen Gewinn von 51,5 Milliarden Yen (390 Millionen Euro).
Dieser guten Entwicklung verdankt Nintendo einen gegenüber dem Vorjahr um 74 Prozent gesteigerten Aktienkurs. Es erhöhte jetzt außerdem den Ausblick und rechnet bis zum Ende des Fiskaljahrs im März 2018 mit dem Verkauf von 14 Millionen Switch-Konsolen – bislang hatte es nur 10 Millionen Stück erhofft. Gleichzeitig korrigiert das Unternehmen seine bisherige Umsatzprognose um 28 Prozent nach oben auf 960 Milliarden Yen sowie die Gewinnprognose um 84 Prozent auf 120 Milliarden Yen.
Nach schwierigen Jahren hat sich Nintendo stärker auf Spiele für Smartphones und die neue Spielekonsole Switch konzentriert, deren Umsatzerfolg wiederum mit einer Reihe von Bestseller-Spielen wie „The Legend of Zelda: Breath of the Wild“ und „Mario Kart 8 Deluxe“ gekoppelt war. Die Strategie hat sich nicht nur ausgezahlt, sondern der frühe Switch-Erfolg ließ Hoffnungen für anhaltende Gewinne durch weitere erfolgreiche Spieletitel in den nächsten Jahren aufkommen.
Das neue Verkaufsziel von 14 Millionen Switch-Konsolen liegt schon über den insgesamten Verkäufen der Spielekonsole Wii U, die rund fünf Jahre auf dem Markt war. Von seinem 2006 eingeführten Bestseller Wii hatte Nintendo im ersten Jahr 20 Millionen und über die Jahre hinweg mehr als 100 Millionen Stück verkauft.
So zuversichtlich der Ausblick für die neue Hybrid-Konsole ausfiel, warnte Nintendo-Präsident Tatsumi Kimishima dennoch vor übertriebener Euphorie und sprach den intensivierten Wettbewerb durch Microsofts angekündigte Spielekonsole Xbox One X an. „Die wahre Stärke der Switch kommt in der kommenden Weihnachtssaison auf den Prüfstand“, sagte er.
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