Wenn über 2.100 Startups, 1.400 Investoren und insgesamt mehr als 59.000 Teilnehmer einen Technologie-Summit besuchen, gibt es kaum ein Technologie-Thema, das nicht zur Sprache kommt. Trotzdem konnte man auf dem Web Summit 2017 in Lissabon feststellen, dass Artificial Intelligence (AI) in nahezu allen Technikgebieten zumindest diskutiert wird, dass Blockchain in immer mehr Anwendungsgebiete vorstößt und dass die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO / GDPR) kaum noch jemanden kalt lässt.
So mancher mag überrascht sein, dass sich die Tech-Welt nicht einfach selbst auf dem Web Summit feierte, sondern sehr kritisch mit den möglichen Folgen neuer Technologien umging. Besonders bemerkenswert war die Keynote von Stephen Hawking bei der Web Summit Opening Night. Er warnte eindrücklich davor, die möglichen Gefahren von AI unberücksichtigt zu lassen. Doch er zeigte sich optimistisch, dass man mit den neuen Technologien viel Gutes erreichen werde.
Bei einer Umfrage unter Tech-Investoren auf dem Web Summit sagte immerhin ein Drittel, dass die Tech-Industrie keine Kraft sei, die Gutes bewirken werde, deshalb müsse sie reguliert werden. Ein Bereich, der speziellen Schutz vor einem Missbrauch durch Technologie benötigt, sind bekanntlich die personenbezogenen Daten. Dank GDPR war auch Datenschutz ein Fokusthema auf dem Web Summit.
Neue AI-Lösungen bieten ihre Hilfe im Datenschutz an
Wie sich zum Beispiel Künstliche Intelligenz für den Schutz vor Datenmissbrauch einsetzen lässt, zeigten nicht nur größere Aussteller auf dem Web Summit wie Feedzai, ein Anbieter von AI-Lösungen zur Betrugserkennung. Auch unter den neuen Anbietern und Startups gab es viele, die sich nicht nur AI oder Blockchain verschrieben haben, sondern die Technologien nutzen, um Lösungen für mehr Datenschutz und Datensicherheit bieten zu können:
Blockchain als Datenschutz-Technologie
Unter den zahlreichen Blockchain-Anwendungen, die auf dem Web Summit 2017 vorgestellt wurden, waren nicht nur FinTech-Lösungen. Auch Anwendungen, mit denen die GDPR-Umsetzung unterstützt werden kann, waren darunter. Ein Beispiel:
Spezielle Lösung für das Recht auf Vergessenwerden
Auch das Recht auf Vergessenwerden, das mit der Datenschutz-Grundverordnung Einzug hält, wurde von Anbietern auf dem Web Summit adressiert:
Fazit: Privacy by Business, nicht nur by Design
Diese Beispiele vom Web Summit 2017 zeigen, dass die Zahl der Anbieter, die Datenschutz-Technologien zum Geschäftsmodell werden lassen, steigt. Das ist ausgesprochen gut, denn Privacy by Business unterstreicht, dass Datenschutz nicht Geschäfte verhindert, sondern ein positives Geschäft ist. Es lohnt sich, bei neuen Technologien nicht nur nach Risiken, sondern nach neuen Chancen für den Datenschutz zu suchen.
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