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Apple erhält Durchsuchungsbefehl für iPhone des Kirchenattentäters

Der Attentäter, der Anfang November in einer Kirche im US-Bundesstaat Texas 26 Menschen erschossen und 20 weitere verletzt hat, besaß offenbar ein iPhone SE. Das geht aus Gerichtsunterlagen hervor, die der Zeitung San Antonio Express-News vorliegen. Demnach wurde Apple schon am 9. November ein Durchsuchungsbefehl für das Smartphone zugestellt.

Gefunden wurde das Telefon im Wagen des Täters. Der Durchsuchungsbefehl, der von den für die Ermittlungen zuständigen Texas Rangers beantragt wurde, bezieht sich auf Dateien, die lokal in dem Gerät hinterlegt sind, sowie auf iCloud-Daten, die möglicherweise auf Apples Servern gespeichert sind. Unklar ist, ob die Ermittler bereits Zugang zu irgendwelchen Daten des Täters haben.

Apple erfüllt nach eigenen Angaben Anfragen von Strafermittlern, die einen Durchsuchungsbefehl mit einer glaubhaften Begründung vorlegen. In der Vergangenheit gab es darüber bereits Streit mit dem FBI und dem US-Justizministerium. 2015 weigerte sich das Unternehmen, dem FBI zu helfen, das iPhone 5C des San-Bernardino-Attentäters zu entsperren. Den Behörden gelangt es schließlich, die Gerätesperre mithilfe einer zuvor eingekauften Schwachstelle zu umgehen.

Auf Nachfrage von CNET USA teilte ein Apple-Sprecher gestern mit, das Unternehmen äußere sich nicht zu laufenden Strafverfahren. Neben dem Durchsuchungsbefehl habe Apple bisher aber noch keine Anfragen von Strafermittlern erhalten, sie bei ihren Ermittlungen zu unterstützen.

Bereits am 8. November hatte Apple nach eigenen Angaben das FBI kontaktiert und seine Hilfe angeboten. „Unser Team hat sich sofort mit dem FBI in Verbindung gesetzt, nachdem wir erfahren haben, dass Ermittler versuchen, auf ein Mobiltelefon zuzugreifen. Wir boten unsere Unterstützung an und erklärten, wir würden unsere Antwort auf jedes rechtliche Ersuchen beschleunigen.“

Ebenfalls am 8. November hatte die Agentur Reuters berichtet, die Ermittler hätten möglicherweise wertvolle Zeit bei Entsperrung des iPhone des Kirchenattentäters verstreichen lassen. Falls der Täter einen Fingerabdruck zur Entsperrung seines Geräts benutzt habe, wäre es innerhalb von 48 Stunden möglich gewesen, das Telefon mit seinem Finger zu entsperren. Danach greife eine Sicherheitsfunktion, die trotz aktivem Touch ID die PIN-Nummer oder ein Passwort zum Entsperren abfrage. Reuters wies aber auch darauf hin, dass nicht ausgeschlossen sei, dass die US-Polizei von der Einschränkung wusste und bereits vor dem 8. November versucht hatte, das iPhone mit dem Finger des Attentäters zu entsperren.

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[mit Material von Ry Crist, News.com]

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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