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Apple entfernt Skype aus App Store in China

Die Skype-App ist derzeit nicht in Apples App Store in China erhältlich. Das berichtet die New York Times. Microsoft bestätigte demnach die vorübergehende Löschung der App. Apple wiederum erklärte, es sei gezwungen worden, verschiedene Messaging-Apps aus seinem Angebot zu entfernen, um nicht gegen chinesische Gesetze zu verstoßen.

„Das Ministerium für öffentliche Sicherheit hat uns darüber informiert, dass mehrere Voice-over-Internet-Protocol-Apps nicht den lokalen Gesetzen entsprechen“, zitiert die New York Times aus einer Stellungnahme von Apple. „Deswegen wurden diese Apps aus dem App Store in China entfernt. Sie sind weiterhin in allen anderen Regionen, in denen wir vertreten sind, erhältlich.“

Berichte von Nutzern auf Twitter und anderen Websites deuten darauf hin, dass die Löschung bereits Ende Oktober erfolgte. Davon sind auch Android-App-Stores von Drittanbietern betroffen – Google bietet seinen Play Store in China nicht an. Für Nutzer, die Skype bereits auf ihren Smartphones installiert haben, soll der Messaging-Dienst jedoch uneingeschränkt zur Verfügung stehen.

Die chinesische Regierung versucht schon seit Jahren, mit verschiedenen Maßnahmen den Informationsfluss im Internet zu kontrollieren. Auch die Facebook-Tochter WhatsApp wird in China blockiert. Andere Dienste und Anwendungen, die Nutzern in China nicht zur Verfügung stehen, sind Gmail, Facebook, Line, Snapchat, Telegram und Twitter.

Warum genau die Regierung des Landes vor allem gegen Messaging-Apps vorgeht, ist nicht bekannt. Auch Microsoft machte dazu keine Angaben. Ein Sprecher des Softwarekonzerns erklärte lediglich, man arbeite daran, die App so schnell wie möglich wieder in China anbieten zu können.

Die New York Times vermutet indes, dass die von Apps wie Skype und WhatsApp benutzte Verschlüsselung für die Sperren verantwortlich ist. Sie erlaubt es, auch kritische Inhalte an den neugierigen Blicken der Zensoren vorbei auszutauschen und zu verbreiten. Einzelne Produkte könnten aber auch gegen die Klarnamenpflicht für jegliche Internetkonten in China verstoßen.

Die Zeitung wirft Apple zudem vor, sich selbst in Zeiten, in denen China die Kontrollen über das Internet verschärft, der Regierung des Landes verpflichtet zu fühlen. Um nicht in Ungnade zu fallen habe Apple schon öfters Apps aus der chinesischen Version seines Online-Marktplatzes entfernt. Als Beispiel nennt die New York Times ihre eigenen mobilen Anwendungen für iPhone und iPad.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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